Die Weltbestzeit mit Haltbarkeit

Marpingen. "Wird ja so gut wie nie gelaufen" - so könnte man die Weltbestzeit im Zehn-mal-zehn-Kilometer-Straßenlauf der Frauen von LTF Marpingen kleinreden

 Die Mannschaft, die vor zehn Jahren die Weltbestzeit lief (von links oben beginnend): Martina Spaniol, Claudia Buchinger, Barbara Wirbel, Christine Klein, Silvia John-Weiersbach, Michaela Schedler, Sandra Jung. Vorne, von links: Rita Brill, Petra Müller, Angelika Warken, Tanja Schäfer , liegend Betreuer Eddy Hans. Fotos: Verein

Die Mannschaft, die vor zehn Jahren die Weltbestzeit lief (von links oben beginnend): Martina Spaniol, Claudia Buchinger, Barbara Wirbel, Christine Klein, Silvia John-Weiersbach, Michaela Schedler, Sandra Jung. Vorne, von links: Rita Brill, Petra Müller, Angelika Warken, Tanja Schäfer , liegend Betreuer Eddy Hans. Fotos: Verein

 Die Mannschaft beim Nachtreffen von oben links: Spaniol, Buchinger, Wirbel, Backes (John-Weiersbach), Schedler. Vorne von links: Brill, Müller, Warken, Hooß (Schäfer) und liegend Hans.

Die Mannschaft beim Nachtreffen von oben links: Spaniol, Buchinger, Wirbel, Backes (John-Weiersbach), Schedler. Vorne von links: Brill, Müller, Warken, Hooß (Schäfer) und liegend Hans.

Marpingen. "Wird ja so gut wie nie gelaufen" - so könnte man die Weltbestzeit im Zehn-mal-zehn-Kilometer-Straßenlauf der Frauen von LTF Marpingen kleinreden. Was aber ungerecht wäre, denn es darf als große Leistung für einen einzelnen Verein betrachtet werden, überhaupt zehn Läuferinnen an den Start zu bringen, die in der Lage sind, eine Durchschnittszeit von unter 41 Minuten zu erzielen. So geschehen vor ziemlich genau zehn Jahren in Endingen am Kaiserstuhl, wo das vom LTF-Chef Karl-Heinz-Wagner trainierte Frauenteam die Bestleistung der LG Braunschweig auf amtlich vermessener Strecke und unter Beobachtung des Deutschen Leichtathletik Bundes um sechs Minuten auf 6:49:50 Stunden verbesserte. Es existiert in dieser Disziplin keine offizielle Bestenliste, man darf aber aufgrund des weltweit intakten Informationsflusses davon ausgehen, dass bislang keine andere Equipe schneller war. Bei der Erinnerungsfeier an den Rekordlauf am vergangenen Samstag in Marpingen-Alsweiler (zu der fast alle Teilnehmerinnen kommen konnten, übrigens so schlank wie damals) erinnerte "Fips" Wagner an die gut einjährige Rekrutierungs- und Trainingsphase. Zweimal in der Woche wurde auf der Bahn Tempo gebolzt, der Teamgeist galt als stabil. Es war dem Verein gelungen, etwa 15 Läuferinnen auf das Ziel einzuschwören, von denen dann aber letztlich nur zwölf gemeldet werden durften. Die zehn Startplätze wurden erst kurz vor dem Start vergeben. Nicht dabei: Silvia John-Weiersbach (heute Backes), deren persönliche Bestzeit bei 44 Minuten stand. Ein paar Tage später rannte sie die zehn Kilometer in Nalbach in 42:04 Minuten - das gab ihr die Bestätigung, ein vollwertiges Mitglied des Teams zu sein. Die Frauen genießen bis heute das angenehme Gefühl, eine Weltbestleistung inne zu haben. Trainer Wagner hatte jeder Athletin eine "gesetzte Zeit" vorgegeben, die sich aus persönlicher Bestzeit und Trainingsleistung ableitete. Es gab am Stichtag 4. Oktober 1998 keinen einzigen Durchhänger oder gar Ausfall. Alle machten "ihr Ding". Schlussläuferin Tanja Schäfer (heute Hooß) in 37:36 Minuten, die erst 16-jährige Michaela Schedler in 38:36 Minuten (auf Position 9), Claudia Buchinger (40:23) und Petra Müller (41:40) liefen persönliche Bestzeit. Die Startläuferinnen Martina Spaniol (41:04) und Angelika Warken (41:18) hatten trotz Dunkelheit, Nässe und Walnüssen auf der Strecke ein Polster von fast einer Minute herausgelaufen. Barbara Wirbel (40:27), Christine Klein (41:25), Rita Brill (43:37) und Christine Zimmermann (43:44) komplettierten die Riege. Die Rekordzeit von 6:49:50 Stunden lag exakt zwei Sekunden unter dem Saldo der addierten persönlichen Bestzeiten und 2:45 Minuten unter der vom Trainer "gesetzten" Zeit.

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