Die Welt abstrakt wahrnehmen
Saarbrücken. Ein Raum, ein Flur, 16 Bilder, drei Bronzen im handlichen Format: Und alles verändert sich. Es scheint, als ob das für die Künstlerin Anne Haring geltende Prinzip des Wandels einer Form zum Raum auch auf die Galerie Marlies Hanstein im Hinterhaus der Bismarckstraße 6 übergreift
Saarbrücken. Ein Raum, ein Flur, 16 Bilder, drei Bronzen im handlichen Format: Und alles verändert sich. Es scheint, als ob das für die Künstlerin Anne Haring geltende Prinzip des Wandels einer Form zum Raum auch auf die Galerie Marlies Hanstein im Hinterhaus der Bismarckstraße 6 übergreift.Körper und Hülle beschäftigen die Bildhauerin, die ihr Studium an der Kunstakademie Düsseldorf absolvierte und seit vielen Jahren in Saarbrücken lebt. Jedoch war es nie das Erzählerische, was Anne Haring an ihren Skulpturen und Zeichnungen interessierte. Konsequent trieb sie ihren Eisenmännern jegliche Eigenschaften aus, die auf Individualität und Gefühl zielten. Allein oder zum Figurenhain formiert, suchten sie den Kontakt zum Raum.
Auch in ihrer aktuellen Ausstellung stellt sie sich diesem Anspruch und erfüllt ihn wie stets mit der ihr eigenen Klarheit der Aussage. Drei kleine Bronzen abstrahieren die Figur. Der Körper wird Raum, wobei die helle Patinierung für die notwendige Weite in der Fläche sorgt. Cremiges Pastell bestimmt auch ihre Bilder. Die Helligkeit weitet sie abermals, so dass hier der Farbe eine wichtige Rolle zukommt. Sie macht die Fläche augenscheinlich. Vor allem streift auf diese Weise die Form, der Pullover oder der Panzer, jeweils ihre Funktion als Kleidungsstück ab. Die Hülle zeigt sich als reine Form.
"Ich nehme die Welt abstrakter wahr als sie ist", erklärt Anne Haring. Daraus entsteht der Impuls zu jeder neuen Arbeit, fügt sie hinzu: "Dann sind die Möglichkeiten unerschöpflich." sg
Eröffnung der Ausstellung am Sonntag, 6. Mai, 11 Uhr. Ausstellung bis zum 16. Juni. Öffnungszeiten Mittwoch von 11 bis 18 Uhr. Samstag von 11 bis 14 Uhr sowie nach Vereinbarung: (06 81) 9 38 79 78.
