Die Vorfreude auf das Topspiel dominiert

Saarbrücken. Der Regen hat gerade aufgehört, als die Spielerinnen des 1. FC Saarbrücken den vom Flutlicht erhellten Rasen am Kieselhumes betreten. Das vorletzte Training vor dem Topspiel der 2. Frauenfußball-Bundesliga gegen den Tabellenführer VfL Sindelfingen (Sonntag, 14 Uhr) an gleicher Stelle steht an

Saarbrücken. Der Regen hat gerade aufgehört, als die Spielerinnen des 1. FC Saarbrücken den vom Flutlicht erhellten Rasen am Kieselhumes betreten. Das vorletzte Training vor dem Topspiel der 2. Frauenfußball-Bundesliga gegen den Tabellenführer VfL Sindelfingen (Sonntag, 14 Uhr) an gleicher Stelle steht an. Vorfreude, Nervosität, Anspannung? Klar ist nur, dass der FCS nur bei einem Sieg noch realistische Chancen auf den Titel und den Aufstieg in die Bundesliga haben wird.Kaiser wird nicht spielenFCS-Cheftrainer Winfried Klein und sein Assistent Sebastian Rytzmann versammeln die Mannschaft um sich herum und besprechen das abendliche Programm. Routine. Als die Spielerinnen zum Warmlaufen übergehen, kristallisiert sich heraus: Nicht alle sind topfit und werden gegen Sindelfingen auflaufen. Stephanie Kaiser etwa wird am Sonntag aus studienbedingten Gründen gar nicht da sein. Im Training schaut sie nur vorbei, um ihren Teamkolleginnen noch mal Glück zu wünschen.Selina Wagner, Dani Marie Bridges, Kelli Cronkrite und Torfrau Verena Wonn sind leicht angeschlagen. Aber einsetzbar am Sonntag, zeigt sich Cheftrainer Klein zuversichtlich. Bis auf Wagner, die voll mittrainiert, absolvieren die anderen ein schonendes Balltraining. Die Stimmung ist - gerade beim Dehnen - auffällig fröhlich. Die Last des Siegen-müssens am Sonntag ist nicht zu spüren. Noch nicht?Jetzt geht das Training - geleitet von Sebastian Rytzmann - erst richtig los. Doppelpässe mit explosiven Antritten, Schnellkraft- und Sprintübungen. Die Konzentration steigt. "Sebastian und ich ergänzen uns sehr gut. Nach außen hin bin ich der Chef, aber innerhalb der Mannschaft sind wir gleichgestellt", erzählt Klein, der die Übungen aufmerksam verfolgt.Skippings, Sitesteps und weitere Sprintübungen - die Motivation der Spielerinnen ist geradezu sichtbar. Und dass sie keineswegs gespielt ist, bestätigt auch Physiotherapeut Thomas Samsel: "Wenn die Mädels bei mir in Behandlung sind, merke ich, wie heiß sie sind." Das gilt auch für die Torfrauen Romina Holz und Verena Wonn, die ihr Programm auf Kraftübungen reduzieren. Auch deshalb, weil Stammtorhüterin Holz zuvor schon ein intensives Torwarttraining absolviert hat.Anschließend werden Angriffe über die Flügel vorgetragen, die möglichst direkt und schnell zum Erfolg gebracht werden sollen. Besondere Übungen, zugeschnitten auf Gegner aus Sindelfingen, sind das nicht. "Wir trainieren wie immer", sagt Rytzmann. In die Karten wollen sich die Verantwortlichen nicht schauen lassen. Aber ihr Heil werden die FCS-Frauen ohnehin einzig im Angriff suchen.1:1 im HinspielDie Trainingseinheit endet mit einem Kreisspiel - aggressives Schnellpassspiel und Störverhalten werden geübt. Nach dem zehnminütigen Auslaufen verschwinden die erschöpften Spielerinnen scherzend und lachend in die Kabinen. Es ist eindeutig die Vorfreude auf das Topspiel, die an diesem Abend dominiert. Dem Erfolgsdruck scheinen sie nicht zu erliegen. "Sie sind sich der Verantwortung bewusst, und sie werden uns nicht enttäuschen", prognostiziert Co-Trainer Rytzmann, "außerdem wird eine andere Mannschaft auf dem Platz stehen als im Hinspiel. Ich bin vom Sieg überzeugt." Am 3. Spieltag, am 21. September 2008, war der FCS in Sindelfingen nicht über ein 1:1 hinaus gekommen. Damals allerdings waren Leistungsträgerinnen wie Selina Wagner oder Nadine Keßler nicht dabei. Und auch sie brennen auf ihren Einsatz am Sonntag. > siehe Seite D3

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