Die Trofeo ist in der Region fest verankert

Die Trofeo Karlsberg wird normalerweise im Mai oder im Juni ausgefahren. Was sind die Gründe für die zeitliche Verzögerung?Wolfgang Degott: Wegen Abschluss- und Schulprüfungen in vielen Ländern der Welt hat der Weltradsportverband UCI den Monat Juni für Nations' Cup-Rennen gesperrt. Wir sind in diesem Jahr in den Monat August ausgewichen

Die Trofeo Karlsberg wird normalerweise im Mai oder im Juni ausgefahren. Was sind die Gründe für die zeitliche Verzögerung?

Wolfgang Degott: Wegen Abschluss- und Schulprüfungen in vielen Ländern der Welt hat der Weltradsportverband UCI den Monat Juni für Nations' Cup-Rennen gesperrt. Wir sind in diesem Jahr in den Monat August ausgewichen. Ab dem nächsten Jahr findet die Trofeo dann im Mai statt.

Aus einer Ein-Tages-Rundfahrt in Homburg ist ein Sportereignis von internationalem Rang geworden. Worin liegt diese Entwicklung begründet?

Degott: Durchhaltevermögen in den schweren Anfangsjahren, gute Organisation, sportlich anspruchsvolle Strecken und radsportfreundliches Umfeld, insbesondere die Begeisterung der Zuschauer an den Strecken sind der Schlüssel.

Zum vierten Mal in Folge ist die Trofeo in die Kategorie "Nations-Cup" eingestuft worden. Welche Kriterien müssen dafür erfüllt werden?

Degott: Der Veranstalter muss über viel Erfahrung verfügen, was wir uns in den Jahren zuvor erworben haben. Wir müssen die Top-25-Nationen des letztjährigen Wettbewerbes ein Startrecht einräumen und müssen die Mannschaften mit ihren Trainern und Betreuern unterbringen und die Kosten dafür auch tragen.

20 Nationen schicken erneut ihre besten Juniorenfahrer zur Trofeo Karlsberg. Welchen Stellenwert hat das für die Rundfahrt?

Degott: Ich denke, durch die Klassifizierung Nations' Cup und in den Jahren davor in den Welt-Cup haben wir unter Beweis gestellt, dass wir gute Rahmenbedingungen geschaffen haben, um die Etappenfahrt für die Rennfahrer zu einer sportlichen Herausforderung werden zu lassen.

Neben dem Sportlichen hat sich die Trofeo auch einen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Stellenwert erarbeitet. Was sind für Sie die Auswirkungen?

Degott: Eine Junioren-Rundfahrt mit einem Etat von rund 100 000 Euro, ausschließlich finanziert durch Sponsorengelder, bringt Wirtschaftskraft in die Region, da viele davon profitieren. Zudem finden an den Strecken Volksfeste statt, was zeigt, dass die Trofeo Karlsberg in der Region fest verankert ist und sich die Menschen darauf freuen. Nicht zu vergessen ist der Werbeeffekt einer Großveranstaltung, die den Bliesgau bekannt macht.

Nach welchen Kriterien werden die einzelnen Etappen zusammengestellt?

Degott: Da die Kommunen Homburg, Blieskastel, Mandelbachtal, Großrosseln und Völklingen wichtige und treue Partner der Gemeinde Gersheim sind, werden die Strecken innerhalb deren Grenzen ausgesucht und zumeist auch über kommunale Grenzen hinweg kombiniert. Dabei wird auch immer wieder versucht über die Jahre in allen Orts- oder Stadtteilen zu sein.

Die Trofeo Karlsberg ist dafür berüchtigt, dass aus den Juniorenfahrern immer wieder vereinzelte den Sprung zu den Profis schaffen. Welches waren bisher die bekanntesten Sieger?

Degott: Der berühmteste Sieger war wohl Bobby Julich am Anfang. Doch auch heute noch aktive Rennfahrer, wie Markus Burghardt, der Franzose Anthony Geslin oder Marcel Sieberg, gehörten zu den Trofeo-Siegern

Da nur noch Nationalmannschaften bei der Trofeo Karlsberg zugelassen sind ist kein saarländischer Fahrer am Start. Bedauern Sie das?

Degott: Das ist einer der Wermutstropfen, wenn man an der Weltspitze bleiben will. Hoffentlich schafft es ein Fahrer aus der Region wieder in die Nationalmannschaft. Mit Christian Swietlik ist aber zumindest ein Trainer aus Zweibrücken dabei. Er betreut die luxemburgische Nationalmannschaft.

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