Die Torhüterin wird für eine Halbzeit zur Feldspielerin

Merzig · Der vor eigenen Fans ungeschlagene Tabellenfünfte empfängt den Tabellenzehnten: Auf den ersten Blick scheinen die Saarlandliga-Handballerinnen des HSV Merzig-Hilbringen am Sonntag um 17.30 Uhr im Heimspiel gegen die FSG Dirmingen-Schaumberg klar die besseren Karten zu haben.

Beim zweiten Hinsehen kommen Trainer Markus Zeimet allerdings leichte Zweifel, ob der erfolgreiche Start ins neue Jahr in der Thielspark-Halle gelingen kann. Leicht wird es bei der personellen Notlage sicher nicht und ein eigentlich freudiges Ereignis hat den ohnehin dünnen HSV-Kader weiter dezimiert: Rückraumspielerin Simone Scherer erwartet ein Kind und wird dem Team ab sofort nicht mehr zur Verfügung stehen. Ein herber Verlust. "Simone hat in den vergangenen Partien ungewohnt verhalten gespielt. Da habe ich mich schon gewundert. Im Dezember hat sie mir dann erzählt, dass sie schwanger ist. Ich freue mich für sie", sagt Zeimet.

Als Trainer sehe er das Ausscheiden der Leistungsträgerin natürlich mit einer kleinen Träne im Auge. "Und die angespannte Situation verschlechtert sich, weil uns am Sonntag auch Lara Hanslik aus privaten Gründen im Rückraum fehlen wird", stöhnt der 46-jährige Teamchef. Spielmacherin Katharina Endres und Torjägerin Nicole Kremer sind leicht angeschlagen. Um eine spielfähige Truppe aufs Feld zu schicken, muss Zeimet also in die Trickkiste greifen. Sein Glück: Torfrau Celina Schmitt zeigt auch Talent als Feldspielerin. "Celina wird eine Halbzeit im Tor und eine Halbzeit am Kreis spielen. Personalnot macht erfinderisch", macht Zeimet deutlich.

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