Die Tage der Bauruine sind gezählt

Sulzbach. Eine Sulzbacher Bauruine verschwindet. Spätestens im nächsten Jahr soll das Möbel-Ott-Gebäude in der Vopeliusstraße abgerissen werden. Vor einigen Tagen hat die Stadt das fünfgeschossige Geschäftshaus und das daneben liegende zweigeschossige Gebäude mit Parkplatz - Grundfläche rund 2000 Quadratmeter - gekauft

Sulzbach. Eine Sulzbacher Bauruine verschwindet. Spätestens im nächsten Jahr soll das Möbel-Ott-Gebäude in der Vopeliusstraße abgerissen werden. Vor einigen Tagen hat die Stadt das fünfgeschossige Geschäftshaus und das daneben liegende zweigeschossige Gebäude mit Parkplatz - Grundfläche rund 2000 Quadratmeter - gekauft.

Die letzten Besitzer waren der Sulzbacher Elektromeister Bernd Schlachter und seine Frau Angelika. Die beiden hatten den gesamten Möbel-Ott-Komplex - also die beiden Geschäftshäuser in der Vopeliusstraße und das ehemalige Verwaltungsgebäude in der Bahnhofstraße - Anfang 2008 von der Landesbank für 92 000 Euro ersteigert. Bereits damals gab es eine Kaufzusage der Stadt, lediglich das Haus in der Vopeliusstraße der Familie Schlachter für 17 000 Euro abzukaufen.

"Diese Zusage wurde jetzt eingelöst", erklärt der Noch-Eigentümer. Gern hätte er das Gebäude an einen Investor verkauft. "Es gab auch einige, die Interesse zeigten und hier eventuell alters- oder behindertengerechte Wohnungen errichten wollten", sagt Schlachter. Schließlich sei die Lage direkt in der Stadtmitte ideal. Doch leider seien die Investoren wieder abgesprungen.

Schlachter selbst saniert das frühere Ott-Verwaltungsgebäude mit seinen drei Etagen und dem Dachgeschoss in der Bahnhofstraße.

Im Erdgeschoss sind zwei Geschäftslokale. In den zwei Etagen und dem Dachgeschoss darüber entstehen drei, beziehungsweise zwei Wohnungen, 60 bis 70 Quadratmeter groß. In dem Haus gibt es einen Aufzug.

Das fünfgeschossige Geschäftshaus in der Vopeliusstraße (Bernd Schlachter wohnt direkt gegenüber), steht seit vielen Jahren leer, nachdem Möbel Ott das Gebäude aufgegeben hatte. In den vergangenen Jahren verfiel das Haus immer mehr. Katzen nisteten sich ein. Unbekannte warfen die Scheiben ein. Mittlerweile sind alle Fensterscheiben raus, die Fensterhöhlen mit Gittern oder Spanplatten gesichert. Das Haus liegt direkt am Stadtzentrum. Dahinter befindet sich die katholische Pfarrkirche Allerheiligen. Nur wenige Schritte entfernt ist die katholische Kindertagesstätte St. Elisabeth. Nachdem der ehemalige Besitzer das Eigentum an dem Haus aufgegeben hatte, fiel es der Landeskasse zu. Das Grundstück war bei der Landesbank belastet. Von dem Kreditinstitut hatte das Ehepaar Schlachter das Haus Anfang 2008 ersteigert.

Nach Angaben von Bürgermeister Hans-Werner Zimmer rechnet die Stadt für das Gebäude in der Vopeliusstraße mit Abrisskosten in Höhe von 180 000 Euro. Man werde jetzt Städtebaufördermittel beantragen.

Generell werde der Abriss mit zwei Dritteln von Bund und Land gefördert. Und: Der städtische Eigenanteil von 60 000 Euro stehe bereit. Die Stadt führe schon Gespräche mit Investoren für das Gelände.

Zimmer weiter: "Hier könnten barrierefreie oder behindertengerechte Wohnungen entstehen." Wenn das Haus abgerissen ist, dann bekommt die Familie Schlachter noch 150 Quadratmeter Parkfläche, muss dafür dann 13 500 Euro bezahlen. "Hier könnten barrierefreie oder behinderten-

gerechte Wohnungen entstehen."

Bürgermeister Hans-Werner Zimmer

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