Die Straße zu Ehren einer edlen Spenderin

Beaumarais. Am Rande des Saarlouiser Stadtteils Beaumarais - nur wenige hundert Meter vor der Grenze zu Wallerfangen entfernt - befindet sich die Frau-von-Salis-Straße. Die Namensgeberin ist eine Adlige aus dem 19. Jahrhundert, der ihr Heimatort einige Reichtümer verdankt. Mit einem Straßenschild wird die edle Spenderin seit rund 60 Jahren geehrt - notwendigerweise in Kurzform

 Die Frau-von-Salis-Straße in Beaumarais. Foto: Heike Theobald

Die Frau-von-Salis-Straße in Beaumarais. Foto: Heike Theobald

Beaumarais. Am Rande des Saarlouiser Stadtteils Beaumarais - nur wenige hundert Meter vor der Grenze zu Wallerfangen entfernt - befindet sich die Frau-von-Salis-Straße. Die Namensgeberin ist eine Adlige aus dem 19. Jahrhundert, der ihr Heimatort einige Reichtümer verdankt. Mit einem Straßenschild wird die edle Spenderin seit rund 60 Jahren geehrt - notwendigerweise in Kurzform.

Denn am vollständigen Namen der Adligen, die am 3. November 1810 in Beaumarais zur Welt kam, würde jede Beschilderung scheitern: Aus Barbe Céline Amélie Hubertine de Salis, geborene de Galhau, wurde aus Platzgründen ein schlichtes Frau-von-Salis, als das Straßenschild in den 50er Jahren aufgestellt wurde. "Die Namensgebung erfolgte wohl aus Dankbarkeit", sagt Jürgen Baus, Leiter des Amts für Stadtentwicklung, Denkmalpflege und Umwelt der Stadt Saarlouis.

Wahrscheinlich, weil die Baronin ihre Heimat zu ihren Lebzeiten und noch im Tode reich beschenkt hatte. Ihr Vermächtnis besteht bis heute aus der Pfarrkirche in der Dorfmitte und aus dem ehemaligen Sommerhaus der von Salis am Dorfeingang (heute "Altes Pfarrhaus"). Das Schloss der de Galhau/de Salis wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Ihr Sommerhaus vermachte die über 70-Jährige, kinderlose Schlossherrin 1882 der Kirche von Beaumarais. Dazu kamen, so der Heimatforscher Hans Peter Klauck, die "Nebengebäude und der Ziergarten, sowie der Garten auf der gegenüberliegenden Straßenseite." Der Schenkungswert habe beachtliche 41 000 Mark betragen.

Kurz darauf zeigte sich die vermögende Frau von Salis (Ehefrau von Louis Baron de Salis, Herr zu Lichtenstein, Haltenstein, Grötenstein, Beaumarais und Metz; sowie Tochter des Gutsbesitzers Simon de Galhau aus Beaumarais) erneut als Wohltäterin des Ortes. Die von ihr in Auftrag gegebene Restaurierung der Dorfkirche (1883-1885) ließ sich die fromme Adlige rund 50 000 Mark kosten.

Heute ist die Patronin des Kirchenumbaus, die am 2. Februar 1892 in Beaumarais starb, die Patronin einer von über 380 Straßen im Stadtgebiet.

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