Die Stimmen des Fernwehs

Wadgassen-Differten. Am 3. Mai findet das fünfte Festival des Chors "Die Bisttalmöwen" in der Glückaufhalle in Wadgassen-Hostenbach statt. Der rund 40 Sänger starke Chor aus Wadgassen-Differten hat es sich zur Aufgabe gemacht, maritimes Liedgut (Shanty) im Binnenland bekannt zu machen und für die Seefahrt zu werben

 Die "Bisttalmöwen" lieben Shantys, also Matrosen-Lieder, über harte Arbeit an Bord. Foto: Maurer

Die "Bisttalmöwen" lieben Shantys, also Matrosen-Lieder, über harte Arbeit an Bord. Foto: Maurer

Wadgassen-Differten. Am 3. Mai findet das fünfte Festival des Chors "Die Bisttalmöwen" in der Glückaufhalle in Wadgassen-Hostenbach statt. Der rund 40 Sänger starke Chor aus Wadgassen-Differten hat es sich zur Aufgabe gemacht, maritimes Liedgut (Shanty) im Binnenland bekannt zu machen und für die Seefahrt zu werben. Seit ihrer Gründung 1990 haben sich die "Bisttalmöwen" als größter Shanty-Chor des Saarlandes einen Namen gemacht. Außerdem veranstalten sie alle zwei Jahre ein eigenes Shantyfestival, bei dem namhafte Chöre aus dem In- und Ausland zu Gast sind.

"Wir singen von der harten Arbeit auf See", sagt Chorleiter Rainer Bay. "Als Shanty-Chor bemühen wir uns, das Seemanns-Liedgut durch Präsenz zu erhalten." Der Gesang diente früher der Erleichterung der schweren Arbeit der Seemänner. "Heutzutage wird auf See nicht mehr so viel gesungen", sagt Peter Mögling, erster Vorsitzender des Vereins. "Die frühere Seefahrtsromantik gibt es nicht mehr."

Mit etwa 50 Auftritten im Jahr gehören sie zu den erfolgreichsten Shanty-Chören Deutschlands. Im Saarland, wo Stahl und Kohle Geschichte geschrieben haben, gilt der Shanty-Chor mit seinen Seemannsliedern als musikalischer Exot. Schließlich gehören zu den Vereinsmitgliedern auch einige "Nordlichter" und Ostfriesen. In Norddeutschland, der Heimat der Seefahrtslieder, sind die "Bisttalmöwen" stets gern gesehene Gäste.

Neben Auftritten beim "Saar-Spektakel" in Saarbrücken und zahlreichen Vorstellungen im Norden Deutschlands haben sie sich auch international längst einen Namen gemacht: So haben sie sogar schon in Kanada Konzerte gegeben. Mit ihren Liedern ziehen sie ihr Publikum immer wieder in den Bann: "Wir haben manchmal Leute mit Tränen in den Augen hier sitzen. Wir erzählen nämlich rührende Geschichten, die aus dem wahren Leben gegriffen sind", sagt Rainer Bay.

Einige Mitglieder des Shanty-Chors haben früher selbst an Bord eines Schiffes gearbeitet: Karlheinz Sick und Klaus Bokermann denken gern an ihre Zeit als "Smutje" - zu Deutsch: Koch - an Bord zurück: "Das Schlechte vergisst man, das Schöne behält man immer in Erinnerung", sagt Klaus Bokermann. "Ich bekomme jedes Mal Heimweh, wenn so ein großer Dampfer den Hamburger Hafen verlässt." smr

Infos, Tel. (06834) 60392 oder (0681) 57590 und im Internet: www.bisttalmoewen.de.

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