"Die Stadt diskriminiert nicht"

Merzig. Die Stadtverwaltung Merzig hat der Einschätzung der SZ vom Freitag widersprochen, wonach sie bei der Nutzung des Blättelbornstadions auswärtige Nutzer diskriminiere. "Die Stadt diskriminiert nicht", teilte Pressesprecher Thomas Klein in einer Stellungnahme mit

Merzig. Die Stadtverwaltung Merzig hat der Einschätzung der SZ vom Freitag widersprochen, wonach sie bei der Nutzung des Blättelbornstadions auswärtige Nutzer diskriminiere. "Die Stadt diskriminiert nicht", teilte Pressesprecher Thomas Klein in einer Stellungnahme mit.Der elektronische Chip, der den Zugang ins Stadion unabhängig von Schulsport und Vereinstrainingszeiten ermögliche, werde in der Tat nur Merziger Bürgern ausgehändigt. Die Kritik, dass damit eine Diskriminierung der Hobbysportler aus anderen Gemeinden einhergehe, wies die Stadt zurück. "Wie im Bericht der Saarbrücker Zeitung deutlich zum Ausdruck kommt, präsentiert sich die Kreisstadt Merzig im Vergleich zu anderen Städten und Gemeinden, die vergleichbare Stadien ausschließlich für Schulen und Vereine öffnen, absolut großzügig und modern", sagte Klein und sprach von einem "Alleinstellungsmerkmal".

"Herausragender Service"

Im Gegensatz zu anderen Kommunen hätten in Merzig jegliche private Freizeitsportler die Möglichkeit, im Stadion zu trainieren. Mit dem Chip-System (das nach einer Sanierung des Stadions Ende 2010 eingeführt wurde) biete die Stadt Merziger Läufern darüber hinaus einen "herausragenden Service, den andere Kommunen nicht anbieten".

Der Pressesprecher betonte erneut, dass es sich beim Blättelbornstadion um eine "Merziger Freizeiteinrichtung" handele, die in erster Linie Einwohnern von Merzig zur Verfügung stehe. Die Haltung der Stadt sei dabei nicht willkürlich, sondern stehe im Einklang mit gesetzlichen Vorschriften. Klein: "Nach den Bestimmungen des Kommunalselbstverwaltungsgesetzes (KSVG) sind die Städte und Gemeinden verpflichtet, das Wohl ihrer Einwohner zu fördern sowie deren sportliche Betätigung zu unterstützen." Vor diesem Hintergrund sei es eben nicht Aufgabe einer Stadt, dafür zu sorgen, dass ein Bürger einer anderen Kommune zu jeder Tageszeit eine Freizeiteinrichtung nutzen könne.

Dennoch seien auch Sportlerinnen und Sportler aus Nachbargemeinden willkommen und könnten das Stadion ebenfalls während der Schul- und Vereinszeiten aufsuchen. Wegen der intensiven Nutzung seien die Möglichkeiten dazu umfangreich. Damit werde auch Freizeitsportlern ohne Chip ein hohes Maß an Flexibilität gewährt, erklärt Klein. Auch die "relativ geringe Zahl von lediglich 29 Chip-Inhabern" zeige, dass trotz der zahlreichen begeisterten Läufer im Stadtgebiet nur wenige Merziger Bedarf hätten, das Stadion außerhalb der bestehenden Öffnungszeiten zu nutzen.

Leser beschwerte sich

Zu der Diskussion um die Nutzungsmodalitäten im Blättelbornstadion war es gekommen, nachdem ein SZ-Leser aus Mettlach darüber geklagt hatte, dass auswärtige Nutzer keinen Zugangs-Chip erhielten und nicht wie Merziger jederzeit im Stadion trainieren könnten.

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