. Das zweite Glas Wein hätte man besser in der Flasche gelassen. Irgendwie spinnt das Auto. Erst lenkt es gar nicht, dann zuviel. Huch, schon ist man auf der Gegenspur, ein Pkw kommt und für's Bremsen ist es längst zu spät. Frontalzusammenstoß. Alles wird finster. Aus.

Das galt jedenfalls für die Simulation, die am Samstag im hoch frequentierten Saarpark-Center in einer Mini-Fahrerkabine samt Monitor immer und immer wieder durchexerziert wurde. "Der verzögerte Lenkungs- und Bremsvorgang entspricht der Reaktion des Körpers auf 0,5 Promille", erklärte Lorena Donauer vom Team "Runter vom Gas", einer Kampagne des Deutschen Verkehrssicherheitsrates und des Bundesverkehrsministeriums.

Alkohol/Drogen am Steuer war nur eines von vielen Themen, auf welches die Kreisverkehrswacht und ihre Partner, darunter die Seniorensicherheitsberater im Landkreis Neunkirchen und das Landesinstitut für Präventives Handeln, beim traditionellen Verkehrssicherheitstag aufmerksam machen wollten.

"Wir haben hier im Center 1000 bis 1500 persönliche Kontakte an diesem Tag", freute sich Mitorganisator Hans-Jürgen Maurer. Ob Blick durch die "Rauschbrille", Hör- oder Vigilanz-Test , aufschlussreich waren die "Selbstversuche" allemal. Schwerpunkt-Thema war der Jahreszeit entsprechend die Winter-Fahrtüchtigkeit: "Die gesetzliche Mindestprofiltiefe beträgt zwar 1,6 Millimeter, aber die Wirkungsweise nimmt auf winterlichen Straßen unter vier Millimeter rapide ab", warnte Maurer. Längere Bremswege, weniger Grip und damit eine höhere Unfallgefahr sind der Preis für das Fahren mit zu wenig Restprofil. "Und nicht erst auf Minustemperaturen warten", rät der Geschäftsführer der Kreisverkehrswacht. Schon bei Temperaturen unter sieben Grad fahre man mit Winterreifen deutlich sicherer.

Enorm wichtig ist auch eine ordnungsgemäße Beleuchtung in der nass-kalten Jahreszeit. Ob beides am eigenen Pkw in Ordnung ist, kann jeder Besucher dank eines Gutscheins bei der Firma Bosch-Service Hebenthal überprüfen lassen.

"Wir wollten eigentlich nur eine Jacke kaufen", verriet Christine Wolf aus Kirkel, die mit Tochter Sarah gern zugriff. "Ich finde die Veranstaltung, vor allem diese Tests sehr gut." Gerade hatte sie versucht, Farbfolgen fehlerfrei wiederzugeben - trotz Geräuschkulisse per Kopfhörer und Ablenkung durch Filmsequenzen. Was der Multitasking-Situation im Auto entspricht, wenn Navi oder Radio laufen, man telefoniert und der Beifahrer quatscht, so Lorena Donauer. "Da überschätzen sich viele" - die volle Konzentration ist dabei schon lange futsch.