Die Schönheit hinter der Fassade

Saarbrücken. Das Märchen "Die Schöne und das Biest" hat eine lange Geschichte und existiert in mehreren Versionen. Auch die Musical-Varianten haben an ihrer Beliebtheit nichts verloren

Saarbrücken. Das Märchen "Die Schöne und das Biest" hat eine lange Geschichte und existiert in mehreren Versionen. Auch die Musical-Varianten haben an ihrer Beliebtheit nichts verloren. Am Sonntag öffnete sich der Bühnenvorhang der Saarlandhalle für die Originalversion von Martin Doepke: Ein schöner junger Prinz wird wegen seiner Hartherzigkeit in ein fürchterlich aussehendes Biest verwandelt. Nur die wahre Liebe kann ihn erlösen. Ein reisender Kaufmann gerät durch eine Fee in das Schloss des Ungeheuers. Um ihn zu erlösen, unterwirft sich seine Tochter Bella der lebenslangen Gefangenschaft im Schloss. Bald entwickelt das Mädchen jedoch Zuneigung zu dem Tier und rettet es in letzter Minute vor dem Tod. Die Vorstellung in der Saarlandhalle überzeugte mit guten schauspielerischen und gesanglichen Darbietungen und einem sensiblem Orchester. Bellas glockenheller, weicher Sopran passte ebenso zu ihrer Rolle wie die dunkle, gemütlich wirkende Stimmfarbe zu der Figur ihres Vaters Wilhelm. Ein komödiantisches Highlight des Abends bot Markus Olzinger, der die Rolle des eingebildeten Casanovas Gustav spielte, der von Bella stets abgewiesen wird. Bella möchte einen netten, gebildeten Freund, der ihre Zuneigung zur Literatur teilt. Gustav jedoch ist arrogant, nicht einmal imstande, einfachste Verse zu bilden und macht sich über Schwächere lustig. Aber den Zuschauern blieb auch genug Zeit zum Träumen, so zum Beispiel wenn die Tänzer der Musicalgruppe einen Pas de Deux auf die Bühne legten, untermalt von einem Wechsel aus melancholischen Pianoklängen und donnernden Dissonanzen des Orchesters. "Das Biest ist am besten dargestellt", bemerkte Tanja M. aus Homburg, auch wenn ihr die Disney-Version besser gefiel. Begeistert zeigte sich Marion Gimmler aus Schmelz. "Mir gefällt es richtig gut", sagte sie mit einem Lächeln. Vom künstlerischen Standpunkt aus gesehen ist die Originalversion im Vergleich zur Disney-Version sicher die gelungenere. "Die Schöne und das Biest" bereitete den Besuchern einen unterhaltsamen Abend und erntete viel Applaus. chr

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