Die Radfahrerin in der Galerie mit Zapfgenehmigung

St. Johann. Wer Bilder nicht ins Museum oder eine Galerie, sondern in eine Kneipe hängt, muss mit allem rechnen. Auch damit, dass jemand einen Stift zückt und darauf rumkritzelt. Das sei schon "irgendwie doof", dass die Radfahrerin auf einem der Bilder, die sie zurzeit in der "Tante Anna" in der Türkenstraße ausstellt, jetzt schwarze Linien am Mund hat, sagt Anne Becker

 Anne Becker und eine ihrer Radfahrerinnen. Foto: Rolshausen

Anne Becker und eine ihrer Radfahrerinnen. Foto: Rolshausen

St. Johann. Wer Bilder nicht ins Museum oder eine Galerie, sondern in eine Kneipe hängt, muss mit allem rechnen. Auch damit, dass jemand einen Stift zückt und darauf rumkritzelt. Das sei schon "irgendwie doof", dass die Radfahrerin auf einem der Bilder, die sie zurzeit in der "Tante Anna" in der Türkenstraße ausstellt, jetzt schwarze Linien am Mund hat, sagt Anne Becker.Ihre Bilder will sie trotzdem noch ein paar Wochen hängen lassen. Sie habe schon als kleines Kind gemalt. Wie heute gerne Fahrräder. Das Fahrrad sei ein Symbol für Freiheit. Dass ihre Eltern ihre Bilder toll fanden, hat sie wenig beeindruckt. "Eltern finden ja immer alles gut, was ihre Kinder machen", sagt die heute 38-Jährige. Als aber andere Leute anfingen, ihre Bilder zu loben und sogar zu kaufen, habe sie mal "den Klaus" gefragt, ob sie bei ihm Bilder aufhängen könne."Der Klaus" ist Inhaber der "Tante Anna" und hat seine Kneipe längst zu einer Art Galerie mit Zapfgenehmigung gemacht. Hier Bilder aufhängen zu dürfen, sei schon etwas Besonders, sagt Anne Becker. Sie schaut nochmal zu ihrer Radfahrerin. Das Schwarz rinnt runter wie Schleim. "Tja, dann sabbert sie jetzt eben", sagt Anne Becker. ols

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort