Die Pegel sinken weiter

Saarbrücken. Die Pegelstände der Flüsse im Saarland fallen weiter. Wie das Hochwassermeldezentrum in Saarbrücken gestern mitteilte, könnten für die kommenden Tage vorhergesagte Niederschläge zwar noch einmal zu Anstiegen führen, die fallende Tendenz werde sich aber fortsetzen

 Im Dezember 1993 war der Tblisser Platz vor dem Saarländischen Staatstheater in Saarbrücken überflutet. Foto: Becker&Bredel

Im Dezember 1993 war der Tblisser Platz vor dem Saarländischen Staatstheater in Saarbrücken überflutet. Foto: Becker&Bredel

Saarbrücken. Die Pegelstände der Flüsse im Saarland fallen weiter. Wie das Hochwassermeldezentrum in Saarbrücken gestern mitteilte, könnten für die kommenden Tage vorhergesagte Niederschläge zwar noch einmal zu Anstiegen führen, die fallende Tendenz werde sich aber fortsetzen. Die Mosel bei Trier wurde inzwischen wieder für den Schiffverkehr freigegeben, die kritische Marke von 6,95 Metern gestern unterschritten. Mehr als zehn im Trierer Hafen wartende Schiffe konnten ihre Fahrt wieder fortsetzen. Laut Hochwassermeldezentrum Trier könnte der Pegel der Mosel zunächst erneut steigen, bevor er am Wochenende wieder sinken soll. In Luxemburg waren am Montag einige Straßen in Schengen und Remich aufgrund von Überflutungen gesperrt worden. Das saarländische Umweltministerium erklärt, eine Tendenz bei den Pegelständen sei in den vergangenen Jahren nicht erkennbar. "Allerdings ist die Aufmerksamkeit größer geworden und kleinere Ereignisse, die nun mal regelmäßig vorkommen, werden mehr wahrgenommen." Zu massiven Überflutungen an Saar, Blies und Prims kam es verstärkt in den 1990er-Jahren - vor allem 1993, 1995 und 1997. Genaue Pegelstände könne man allerdings kurzfristig nicht benennen, so das Ministerium. Das Hochwassermeldezentrum Mosel in Trier ist da fortschrittlicher: Auf der Internetseite steht eine Rangliste von Pegelständen über mehrere Jahrzehnte.Wie genau kann eine Wasserstands-Prognose sein? "Die Vorhersage ist theoretisch über einen unbegrenzten Zeitraum möglich, praktisch aber nur über maximal sieben Tage", heißt es aus dem Ministerium, denn die Wettervorhersage werde ungenauer, je langfristiger sie ist. Auch könnten sich Wetterlagen binnen 24 Stunden ändern, weshalb das Meldezentrum den Wasserstand nur 18 Stunden im Voraus vorhersage. Unterm Strich aber hätten sich "die Vorhersagemöglichkeiten durch die breitere und zeitnähere Datenbasis erheblich verbessert". Zahlen aus dem Saarland, Rheinland-Pfalz, Luxemburg und Frankreich würden an das rheinland-pfälzische Umweltministerium gesendet. "Die Hochwassermeldezentralen können sich die für ihren Abschnitt aufbereiteten Daten herunterladen und eine Vorhersage rechnen." Wo genau ein Fluss bei welcher Wassertiefe über die Ufer tritt, könne man jedoch nicht umfassend berechnen, erklärt Hilmar Naumann, Referatsleiter Wasser und Abwasser im Landesumweltministerium. Auch sei eine Überflutung nicht immer "schlecht", etwa in den Bliesauen, wohin das Wasser schadlos abfließen kann. jow/lrs

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