Die Osttangente liegt auf Eis: Das Geld fehlt

Püttlingen/Völklingen. Der Blick auf die Karte macht deutlich: Vom Kreisel am Püttlinger Industriegebiet "Steinritsch" über den Dickenberg und die Altenkesseler Straße in Völklingen ist es viel näher nach Luisenthal und zur Autobahn nach Saarbrücken als über die Landstraße und die Völklinger Heinestraße, in der es zudem ein Tempolimit, Schulen und zahlreiche Wohngebäude gibt

 Auch am Weiher des Püttlinger Angelsportvereins sollte die Osttangente vorbei führen. Doch aus der Straße, die über den Dickenberg bis Völklingen-Luisenthal führen sollte, wird wohl nichts werden. Das liegt nicht so sehr an den vielen Einsprüchen, sondern vor allem daran, dass das Land kein Geld mehr hat für dieses Projekt. Foto: IG Kesselfeld

Auch am Weiher des Püttlinger Angelsportvereins sollte die Osttangente vorbei führen. Doch aus der Straße, die über den Dickenberg bis Völklingen-Luisenthal führen sollte, wird wohl nichts werden. Das liegt nicht so sehr an den vielen Einsprüchen, sondern vor allem daran, dass das Land kein Geld mehr hat für dieses Projekt. Foto: IG Kesselfeld

Püttlingen/Völklingen. Der Blick auf die Karte macht deutlich: Vom Kreisel am Püttlinger Industriegebiet "Steinritsch" über den Dickenberg und die Altenkesseler Straße in Völklingen ist es viel näher nach Luisenthal und zur Autobahn nach Saarbrücken als über die Landstraße und die Völklinger Heinestraße, in der es zudem ein Tempolimit, Schulen und zahlreiche Wohngebäude gibt.Straßenplaner, Kommunalpolitiker und Behördenleiter hatten seit Jahrzehnten über die so genannte Ostumgehung nachgedacht.

Euphorie und Widerstand

Im März 2004 präsentierten dann der Völklinger Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU) und der Püttlinger Verwaltungschef Martin Speicher (CDU) einen vorläufigen Plan mit einer Landstraße quer über den Dickenberg. Der Euphorie in den Rathäusern folgte unterdessen Widerstand - bei Teilen der Bevölkerung, der politischen Opposition, bei Naturschutzverbänden und beim Angelsportverein.

Zum aktuellen Stand der Dinge sagte Rainer Stein, technischer Leiter des für Bauprojekte zuständigen Eigenbetriebes der Stadt Püttlingen, unter anderem: "Das Projekt Ostumgehung ist zur Zeit zurückgestellt vom Land." Unabhängig von Naturschutzgründen beziehungsweise dem erwähnten Widerstand handele es sich auch um das liebe Geld, weil der anvisierte Kostenrahmen von etwa 4,5 Millionen Euro für den Bau der Ostumgehung beim aktuellen Stand der öffentlichen Haushalte als nicht mehr finanzierbar gelte. Müsse doch das Land derzeit alle Straßenbauprojekte auf den Prüfstand stellen, so die zuständige Umwelt- und Verkehrsministerin Simone Peter (Grüne).

"Naturschutz-Bedenken"

Das Thema Ostumgehung wurde beispielsweise heftig im Bürgermeister-Wahlkampf 2009 in Püttlingen diskutiert. Ebenfalls in der Köllertalstadt meldeten sich darüber hinaus der Angelsportverein (der direkt an der geplanten Straße eine schöne Naherholungsanlage besitzt) und die neu gegründete "Interessengemeinschaft Kesselfeld" zu Wort, um gegen den geplanten Eingriff in die Natur zu protestieren; der Protest geschah nicht zuletzt deshalb, weil das steil abfallende Gelände den Bau eines meterhohen Dammes erfordere, falls die Straße tatsächlich gebaut würde. Auch wurden höhere Unfallziffern wegen der "schwierigen Topografie" prognostiziert.

Bei den Völklinger Nachbarn, speziell im Stadtteil Luisenthal (durch den die geplante Straße letztendlich zur B 51 beziehungsweise zur Autobahn führen sollte) regte sich ebenfalls Widerstand. Im April vergangenen Jahres verkündete dann Ministerin Simone Peter bei ihrem Antrittsbesuch in Völklingen, eine Überprüfung des Bauprojektes habe Naturschutz-Bedenken offenbart.

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