Die Lösung heißt Umgehung baggern

Die Lösung heißt Umgehung baggern Zu „Idyll mit besonderen Werten“, SZ vom 2. Januar: Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass sich die Wasserbewirtschaftung im 17.

Jahrhundert durch die Wehre als sinnvoll erwiesen hatte. Historisch interessant ist sicher auch die handwerkliche Arbeit an den Wehrzügen und es spricht auch viel dafür, diese zu erhalten. Dennoch ist das zeitweilige Anstauen der Blies aus mehreren Gründen nicht mehr zeitgemäß. Es ist zu hinterfragen, ob es für die Landwirtschaft heute überhaupt noch Sinn macht, den Heuertrag durch das Anstauen steigern zu müssen, wenn gleichzeitig die Gewässerökologie (biologische Durchgängigkeit) auf der Strecke bleibt. Durch Anstau wird der Blies die natürliche Dynamik genommen, das Geschiebe wird nicht mehr umgelagert, vor Stauwehren bildet sich metertiefer Schlamm. Seltene und vom Aussterben bedrohte Fischarten wie Aal, Bachforelle und irgendwann hoffentlich wieder der Lachs können ihre Laichplätze nicht mehr erreichen. Diese Durchgängigkeit schreiben übrigens die Wassergesetzte bereits vor (Wasserrrahmen-Richtlinie).

Ich zolle den Leuten, welche die Wehranlage an sich erhalten wollen, aber ebenfalls Respekt und bin der festen Überzeugung, dass sich beide Anliegen - sowohl die Durchgängigkeit herstellen, als auch die Wehranlage an sich erhalten wollen - unter einen Hut bringen lassen. Dazu müsste lediglich um die Wehranlage herum eine Umgehung gebaggert werden, der historische Wert der Anlage bleibt so erhalten. Karl Rojan, Homburg

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