Die Kunst der Andeutung

Saarbrücken. Das mit Asien, sagt Ilga Röder (Foto: SZ), sei "irgendwie immer so weitergegangen". Am Anfang, sagt sie, standen die Olympischen Spiele 1964 in Tokio. Da sei sie erstmals auf asiatische Kultur aufmerksam geworden. Da war sie 14

Saarbrücken. Das mit Asien, sagt Ilga Röder (Foto: SZ), sei "irgendwie immer so weitergegangen". Am Anfang, sagt sie, standen die Olympischen Spiele 1964 in Tokio. Da sei sie erstmals auf asiatische Kultur aufmerksam geworden. Da war sie 14. Heute ist sie 59 und hat ein eigenes Büchlein mit 99 Haiku-Gedichten geschrieben - "japanische Kalligraphie mit Dreizeilern im praktischen Format", wie Röder erklärt. Gelernt hat sie diese Kunst von einem Japaner, der an der Saarbrücker Universität zwei Semester lang Kalligraphie angeboten hat.Das habe sie "so beruhigt, dass ich wie in einer anderen Welt war". Eine Welt, die ihr da schon so fremd nicht mehr war. "Meine Oma hatte eine Bekannte, die mit einem chinesischen Arzt zusammen war", erzählt Ilga Röder. Sie selbst hat sich später acht Semester lang mit der chinesischen Sprache beschäftigt. Vor drei Jahren ist sie mit ihrem Sohn in der Transsibirischen Eisenbahn durch China gefahren.Seit ihrem zwölften Lebensjahr schreibe sie Gedichte, sagt Ilga Röder. "Früher waren das eher lange Gedichte, es geht aber besser kurz", erklärt sie. Und so schreibt Röder seit zehn Jahren Haiku-Gedichte. Drei Jahre hat sie an ihrem Büchlein gearbeitet. "Viele der Gedichte haben mit den Jahreszeiten zu tun", erläutert Ilga Röder. Komplette Geschichten wie in klassischen deutschen Gedichten könne man in einem Haiku nicht erzählen, aber "das Angedeutete ist Bestandteil" dieser Kunst, sagt sie. Denn: "Die Gedichte sollen die Leser anregen, sich selbst Gedanken zu machen."Das Büchlein gibt es in Buchhandlungen und bei Ilga Röder, Telefon (06 81) 9 54 58 50, E-Mail ilga.roeder@gmx.de

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