Die Kreisel bleiben die Sorgenkinder

Völklingen/Warndt · Im vorigen Jahr ist die Zahl der Verkehrsunfälle auf Völklinger und Großrosseler Straßen kaum gestiegen. Aber es gab mehr Verletzte dabei. Und mehr alkoholisierte Fahrer – die Polizei will jetzt öfter kontrollieren.

 Nach wie vor sind die beiden Kreisverkehre an der Karolinger Straße (unser Foto) und vor dem Amtsgericht Unfallschwerpunkte. Besonders heikel ist offenbar der Spurwechsel. Archivfoto: Jenal

Nach wie vor sind die beiden Kreisverkehre an der Karolinger Straße (unser Foto) und vor dem Amtsgericht Unfallschwerpunkte. Besonders heikel ist offenbar der Spurwechsel. Archivfoto: Jenal

 Michael Zapp, Chef der Völklinger Polizei, an seinem Arbeitsplatz. Foto: Ruppenthal

Michael Zapp, Chef der Völklinger Polizei, an seinem Arbeitsplatz. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal
 Jörg Hiry ist stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Völklingen. Foto: Becker & Bredel

Jörg Hiry ist stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Völklingen. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

Als "untherapierbar" gelten nicht nur diverse Krankheiten. Auch Unfallhäufungsstellen im Straßenverkehr werden mit diesem wenig hoffungsvollen Attribut belegt. Zwei von ihnen liegen in Völklingen und waren auch im Jahr 2012 "die Sorgenkinder" der Polizeiinspektion, wie Vize-Chef Jörg Hiry bei der Vorstellung der Unfallstatistik sagte. Der riesige Verkehrskreisel am Amtsgericht und der kleinere am Alten Brühl bei den Tankstellen überforderten die Verkehrsteilnehmer überdurchschnittlich häufig. Es kam an den einzelnen Ein- und Ausfahrten zu Vorfahrtsunfällen. Und besonders zahlreich waren die Zusammenstöße durch Fahrstreifenwechsel innerhalb der zweispurigen Kreisel - neun solcher Unfälle ereigneten sich beim großen und elf beim kleinen. Wie Hiry sagte, sehen die verantwortlichen Straßenbesitzer (Bund und Land) keine Möglichkeit, das Geschehen mit vertretbarem Aufwand zu entschärfen.

Insgesamt aber galt das Unfallgeschehen auf den Straßen Völklingens und des Warndt als "unspektakulär", sagte Polizeichef Michael Zapp. Die Zahl der polizeilich erfassten Unfälle blieb mit 1334 in Völklingen (Vorjahr 1326) und 157 in Großrosseln (Vorjahr 145) etwa gleich. Gegen den Landestrend stiegen allerdings die Ereignisse mit Personenschäden an: Bei 208 Unfällen in Völklingen (Vorjahr 171) und bei 27 (24) in Rosseln kamen Menschen zu Schaden. Insgesamt gab es 39 Schwerverletzte (Vorjahr 30). Wie schon im Jahr 2011 waren aber keine Toten zu beklagen.

Zum Wohlgefallen der Polizei ging die Zahl der Unfälle mit Flucht von 357 auf 335 zurück. Die Zahl der Unfälle unter Alkoholeinfluss stieg dagegen von 38 auf 47. Zapp kündigte an, mit verstärkten Kontrollen, vor allem in Grenznähe und unter Einbeziehung von Drogentests, hier "den Hebel anzusetzen".

Als Hauptverursacher der schweren Verkehrsunfälle wurden erneut die so genannten "jungen Wilden" im Alter von 18 bis 24 Jahren ausgemacht, gefolgt von den 25- bis 34-Jährigen und den über 65-Jährigen. Dennoch versicherte die Polizei, dass es "keine Probleme mit älteren Verkehrsteilnehmern" gebe.

Die häufigsten Ursachen bei Unfällen mit Personenschäden waren - in dieser Reihenfolge - Vorfahrtmissachtung, zu geringer Abstand, falsches Wenden und Abbbiegen und erst dann Alkohol und zu hohes Tempo.

Da überall der Radverkehr zunimmt, überrascht auch die Zunahme der Unfälle mit Radfahrern nicht. 2011 registrierte die Polizei in der gesamten Region 19 Unfälle. Im vergangenen Jahr waren es schon 33, davon zehn Alleinunfälle und 17 mit Personenschäden. Die Polizei, die selbst etliche Freizeit- und Sportradler in ihren Reihen hat und das Geschehen genau beobachtet, sieht hier allerdings keine Grundsatzkonflikte zwischen Fahrrad- und motorisiertem Verkehr, wie man sie aus großen Städten kennt.

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