Die Krankheit mit den 1000 Gesichtern
Sulzbach. Multiple Sklerose, kurz MS, wird auch als die "Krankheit mit den 1000 Gesichtern" bezeichnet. Schätzungen zufolge sind weltweit etwa 2,5 Millionen Menschen von MS betroffen. In Deutschland leben nach derzeitigen Hochrechnungen knapp 122000 MS-Erkrankte. Jährlich werden rund 2500 Menschen neu mit MS diagnostiziert. Frauen erkranken etwa doppelt so häufig wie Männer
Sulzbach. Multiple Sklerose, kurz MS, wird auch als die "Krankheit mit den 1000 Gesichtern" bezeichnet. Schätzungen zufolge sind weltweit etwa 2,5 Millionen Menschen von MS betroffen. In Deutschland leben nach derzeitigen Hochrechnungen knapp 122000 MS-Erkrankte. Jährlich werden rund 2500 Menschen neu mit MS diagnostiziert. Frauen erkranken etwa doppelt so häufig wie Männer. Die Erkrankung wird in der Regel zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr festgestellt. Um allen MS-Erkrankten in Deutschland eine verlässliche Orientierung für die bestmögliche Versorgung zu garantieren, vergibt der Bundesverband der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft seit einigen Jahren für Akut-Kliniken, Rehabilitationskliniken und Schwerpunkt-Praxen das Zertifikat "Anerkanntes MS-Zentrum". Ein solches MS-Zentrum ist das Knappschaftskrankenhaus in Sulzbach. Dort werden in der neurologischen Klinik jedes Jahr 400 MS-Patienten behandelt. Eine Voraussetzung, dieses Zertifikat zu erhalten: Die Klinik muss eine so genannte MS-Nurse haben. In Sulzbach ist das Gisela Groß. Die 52-Jährige aus St. Ingbert ist einzige MS-Nurse im Saarland. In Amerika werden zertifizierte MS-Spezialisten mit diesem Titel bezeichnet. Gisela Groß arbeitet bereits seit 25 Jahren als medizinisch-technische Assistentin in der Neurologie in Sulzbach. In Eigenregie eignete sie sich das spezielle Fachwissen an und legte an der Humboldt-Universität Berlin die komplexe Abschlussprüfung zur MS-Nurse ab. 2004 ging's los, 2006 war die Prüfung. Und was ist eigentlich das Aufgabengebiet einer MS-Nurse? "Das erstreckt sich von der umfassenden Beratung von MS-Erkrankten und den Angehörigen bis zu deren Betreuung", erläutert Gisela Groß. Sie hat den Eindruck, "dass immer mehr Menschen an dieser so heimtückischen Krankheit leiden". ll