Die Konfetti-Kanone bleibt kalt

Großrosseln. Gegen den Charme der Gardemädchen und die "närrische Gewalt" von Warndtkater-Präsident Dirk Marmann war Bürgermeister Jörg Dreistadt gestern Abend ohne Chance. Beim Sturm auf die Rosseltalhalle musste er sich dem Narrenvolk nicht nur geschlagen geben, sondern bekam auch noch sein Fett weg

 Die Garde der Warndtkater versammelt sich kurz vor dem Sturm auf die Rosseltalhalle. Foto: Becker & Bredel

Die Garde der Warndtkater versammelt sich kurz vor dem Sturm auf die Rosseltalhalle. Foto: Becker & Bredel

Großrosseln. Gegen den Charme der Gardemädchen und die "närrische Gewalt" von Warndtkater-Präsident Dirk Marmann war Bürgermeister Jörg Dreistadt gestern Abend ohne Chance. Beim Sturm auf die Rosseltalhalle musste er sich dem Narrenvolk nicht nur geschlagen geben, sondern bekam auch noch sein Fett weg.

Kalorien im Schlaf verbrauchen

Marmann las ihm die "Anzeigen" vor, die gegen die Verwaltung geltend gemacht würden. So würden im Rathaus nur Kalorien verbraucht, wenn sich die Beamten im Schlaf rumdrehen, aus dem gleichen Grund dürften Papiertaschentücher im Amt nicht mehr Tempo genannt werden. Lediglich bestechlich seien die Amtsinhaber nicht, denn sie würden "nicht einmal Vernunft annehmen".

Das traditionelle Zwiegespräch mit dem Bürgermeister konterte der zwar mit geschickten Ausreden, doch letztlich gab er doch den Schlüssel ab und ließ die Narren in die Halle. Die Karnevalsvereine Doll-Doll, Hinne-Hott und die Warndtkater hatten zuvor einen kleinen Umzug zur Halle durchgeführt und ihre Garden aufgeboten.

Das Rote Kreuz und die Polizei halfen bei der Sperrung der Straße. Nur die Kanone fehlte erstmals, denn die Schützen waren verhindert. Und so wurde die Halle nicht mit Konfetti beschossen sondern zu Fuß gestürmt.

Drin ehrten die Vereine die Närrinnen und Narren des Jahres 2013: Das waren in dieser Session Gertrud Löbenbrück von den Warndtkatern aus Dorf im Warndt, Sarah Jochum von den Hinne-Hott aus Naßweiler und von den Doll-Doll aus Großrosseln Britta Biewer. Der Sturm auf die Rosseltalhalle endete mit einem bunten Programm und Musik des Musikvereins Rheingold Großrosseln. Jörg Dreistadt verzog sich mit seinem Beamten unters närrische Volk, denn seine Macht hat Pause, bis an Aschermittwoch das närrische Treiben wieder endet.

Der Verwaltungschef gab sich aber gern geschlagen, er hatte sich auch nur mäßig gegen die Amtsübernahme gewehrt.

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