Die Katze auf dem heißen Schieferdach

Wie öffnet man im Hochsommer die Dachfenster, ohne dass die Katzen auf dumme Gedanken kommen? Ganz einfach: Fenster auf, ein luft- aber keinesfalls katzendurchlässiges Gitternetz in den Fensterrahmen gespannt, und fertig

Wie öffnet man im Hochsommer die Dachfenster, ohne dass die Katzen auf dumme Gedanken kommen? Ganz einfach: Fenster auf, ein luft- aber keinesfalls katzendurchlässiges Gitternetz in den Fensterrahmen gespannt, und fertig. Perfekt! Während Kater Salem unsere Genialität nach kurzem, neugierigem Schnuffeln neidlos anerkennt und sich trollt, sitzt Katze Missy schmollend vor der Ausbüx-Verhinderungs-Konstruktion und sucht angestrengt nach einem Schwachpunkt. Zur Sicherheit behalten wir sie im Auge - bis auch sie resigniert aufgibt. Kaum aber ist die Katze einen Moment unbeobachtet, ist die sicher geglaubte Konstruktion an einer Seite heruntergerissen und Missy aufs Dach entschwunden. Den verzweifelten Versuch, sie mit kleinen Leckereien zur Rückkehr in Richtung Fenster zu bewegen, quittiert sie mit demonstrativer Nichtbeachtung. Sie genießt ihren Triumph und kostet ihn aus. Doch so richtig wohl scheint sie sich auf den rutschigen Schieferziegeln dann doch nicht zu fühlen. Vorsichtig tastet sie sich voran, gerät plötzlich ins Rutschen und saust auf mich zu. Mit einem beherzten Griff bekomme ich sie zu fassen und zerre sie zurück in die Wohnung. Ihr kleines Herz rast ebenso sehr wie meines. Seither bleiben zwei der drei Dachfenster stets geschlossen. Das dritte ist für die Katzen - zum Glück - unerreichbar.

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