Saarländische Diensthundestaffel Die jüngste Polizeihündin der Republik lebt im Saarland

Saarbrücken · Mit einem letzten Training im großen Sendesaal des Saarländischen Rundfunks ist am Donnerstag eine mehrmonatige Ausbildung neuer Spengstoffsuchhunde bei der saarländischen Polizei zu Ende gegangen.

 Polizeihunde und ihre Führer (v.l.): Christian Keiser mit Joschi von der Polizei Luxemburg, Markus Ditzler mit Emma, die beiden Ausbilder Oliver Huber und Stefan Lauk, Julia Bach mit Jury und Julian Hennes mit Olea.

Polizeihunde und ihre Führer (v.l.): Christian Keiser mit Joschi von der Polizei Luxemburg, Markus Ditzler mit Emma, die beiden Ausbilder Oliver Huber und Stefan Lauk, Julia Bach mit Jury und Julian Hennes mit Olea.

Foto: BeckerBredel

Darunter war auch die belgische Schäferhündin Emma, die derzeit jüngste Polizei-Diensthündin Deutschlands. Hundeführer Markus Dietzler hatte Emma als Welpen erhalten, selbst aufgezogen und nach wenigen Monaten schon in die Schutzhundeausbildung eingebracht. Emma, die noch keine zwei Jahre alt ist, gilt als jüngste Polizeihündin der Republik. „Wir haben Emma von einer Züchterin aus Hannover, die ein Elternpaar hat, das ausgezeichnete Polizeihunde hervorbringt. Die Bundespolizei hatte uns den Kontakt vermittelt. Normalerweise investiert man nicht in Welpen, das ist hier eine ganz große Ausnahme“, so Brune Leinenbach, der Leiter der Diensthundestaffel.

Neben Emma hatten am Donnerstag auch der schwarze Deutsche Schäferhund Jury und die graue Deutsche Schäferhündin Olea ihren letzten Test. Sie alle mussten Sprengstoff im großen Sendesaal des SR erschnüffeln. „Das ist ein realer Übungsort. In der Ausbildung lernen die Hunde zwölf verschiedene Sprengstoffe zu unterscheiden. Geübt wird an immer wechselnden Orten. Wir waren auf Schrottplätzen, im Gericht, in Hallen oder am Flughafen. Das alles ist sehr aufwändig. Die Sprengstoffe hatten wir zum Teil von der Bundeswehr, bei der wir auch zu Gast waren“, so Leinenbach. Insgesamt habe die saarländische Polizei nun acht Sprengstoffhunde: zwei Hunde zum Erschnüffeln von Brandbeschleunigern, neun Rauschgifthunde und zwei Leichensuchhunde. Diese Spezialisierung sei wichtig.

„Die Hunde zeigen durch Bellen einen Fund an. Liegt in einer Schublade eine Bombe, geht man natürlich anders vor als wenn der Hund Rauschgift anzeigt. Der Hund kann aber nicht anzeigen, ob er Rauschgift oder eine Bombe gefunden hat. Durch die strikte Trennung haben wir Klarheit für die weiteren Maßnahmen“, so Leinenbach. Außerdem müssen Sprengstoffhunde besonders ruhige Tiere sein. „Der darf nicht vor Freude auf die Bombe springen“, so der Experte bildhaft.

Die saarländischen Polizeihunde sind in Bexbach stationiert, leben aber in den Familien der Polizeihundeführer. Vor der Spezialisierung durchlaufen sie die normale Schutzhundeausbildung und lernen Nasenarbeit, Gehorsam und Schutzdienst. Sie beißen zu, wenn es nötig ist. Lassen aber los beim ersten Kommando. Auch wenn sie von tobenden Fußballfans umzingelt sind. An der Ausbildung jetzt beteiligte sich auch Christian Keiser mit seinem Hund Joschi von der Luxemburger Polizei.

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