Die Internet-Macken des Müllentsorgers

Herrensohr. Eine Leser-Reporterin aus Herrensohr hat sich nun schon zum zweiten Mal über den Internet-Service des Zentralen Kommunalen Entsorgungsbetriebes (ZKE) beschwert. Auf dessen Internetseite soll man das Gewicht seines Hausmülls einsehen können, doch der Leser-Reporterin blieben die Daten seit dem 15. November des vergangenen Jahres verwehrt

 Ein Ausschnitt vom ZKE-Internetauftritt. Foto: ZKE Homepage

Ein Ausschnitt vom ZKE-Internetauftritt. Foto: ZKE Homepage

Herrensohr. Eine Leser-Reporterin aus Herrensohr hat sich nun schon zum zweiten Mal über den Internet-Service des Zentralen Kommunalen Entsorgungsbetriebes (ZKE) beschwert. Auf dessen Internetseite soll man das Gewicht seines Hausmülls einsehen können, doch der Leser-Reporterin blieben die Daten seit dem 15. November des vergangenen Jahres verwehrt. Zweimal habe sie beim Entsorger ZKE nachgefragt und die Antwort erhalten, am System werde gearbeitet. Die Frau ärgerte sich auch darüber, für 211 Kilogramm Müll im Voraus bezahlen zu müssen, obwohl sie bis August nur 25 kg verbraucht habe (wir berichteten).Bei Anruf unserer Zeitung beim Saarbrücker Entsorger erklärte Anfang Dezember Pressesprecherin Judith Pirrot, dass das Modul "Gewichtsabfrage" auf der Internetseite des ZKE durch ein Software-Unternehmen umprogrammiert würde. Pirrot: "Da es sich nicht um ein Standardprogramm, sondern um eine Sonderprogrammierung handelt - Saarbrücken bietet als einzige Kommune im Saarland diesen Service an - nehmen die Arbeiten mehr Zeit in Anspruch als geplant. Die Änderungen sollen ein weiteres Stück Transparenz für die Bürger von Saarbrücken mit sich bringen." Alle Daten, auch die der vergangenen Wochen, die in einigen Fällen nur zum Teil eingesehen werden könnten, stünden nach Aktivierung des neuen Systems zur Verfügung.

Das neue Modul sei da und funktioniere, erklärte nun am gestrigen Mittwoch Otto Drossel, ebenfalls Pressesprecher beim ZKE.

Bei kleinen Mengen an Hausmüll - unter fünf Kilo pro Leerung - sei dies früher nicht im System angezeigt worden, da hierfür auch keine Gebühr erhoben werde. Mittlerweile jedoch würden auch solch geringen Mengen angezeigt.

Nur leider kann unsere Leser-Reporterin aus Herrensohr immer noch nicht auf ihre Daten zugreifen. Otto Drossel vermutet in diesem Fall, dass der Internet-Browser nicht auf dem neuesten Stand, oder die Netzwerkeinstellungen fehlerhaft sind. Gleichwohl: Auch zwei Versuche der Internet-Gewichtsabfrage in der SZ-Redaktion schlugen fehl.

211 Kilogramm Müll, sagt Drossel, sei der SZ-Leserin 2011 per Gebührenbescheid angerechnet worden, da noch keine Verwiegedaten vorlagen und die 211 Kilogramm ein Mittelwert seien. 29 Kilogramm Müll habe sie tatsächlich angesammelt, aber "leider" würden 68 Kilogramm berechnet. "Die 68 Kilogramm hat der Stadtrat als Mindestgewicht festgelegt, um wilde Müllablagerungen zu verhindern", erklärt er, doch die Differenz von 143 Kilogramm werde der Frau zurückerstattet - immerhin 41,47 Euro.

Den Hinweis zu diesem Artikel bekamen wir von einer Leser-Reporterin aus Herrensohr.

Wenn Sie auch Interessantes zu erzählen haben, wenden Sie sich per SMS/Fax an Tel. (06 81) 5 95 98 00 oder E-Mail an: leser-reporter@sol.de

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