Die Herzschrittmacher des Ophüls-Filmfestivals

Saarbrücken. "Wenn's um Geld geht: Sparkasse." Ob es dieser alte Werbeslogan war, der Oberbürgermeisterin Charlotte Britz und Kulturdezernent Erik Schrader inspiriert hat, ist nicht bekannt

 Ohne Sponsoren ist das Filmfestival (hier ein Ausschnitt aus einem Festivalplakat) nicht zu machen. Foto: Ophüls-FilmFestival/SZ

Ohne Sponsoren ist das Filmfestival (hier ein Ausschnitt aus einem Festivalplakat) nicht zu machen. Foto: Ophüls-FilmFestival/SZ

Saarbrücken. "Wenn's um Geld geht: Sparkasse." Ob es dieser alte Werbeslogan war, der Oberbürgermeisterin Charlotte Britz und Kulturdezernent Erik Schrader inspiriert hat, ist nicht bekannt. Als der Hauptsponsor des städtischen Filmfestivals "Max Ophüls Preis", die Saarbrücker "Cosmos direkt"-Versicherung, vor einem Jahr entschieden hat, künftig deutlich weniger Geld ins Vorzeige-Kulturereignis zu investieren, dauerte es nicht lange, bis Britz und Schrader bei der Sparkasse Saarbrücken nachfragten. Mit Erfolg.Die Sparkasse, die das Festival von Anfang an unterstützt hat, sei gerne bereit gewesen, sich zu engagieren, sagte deren Vorstandsvorsitzender Hans-Werner Sander, bei der Präsentation des Festival-Programms. Auf Initiative der Saarbrücker Sparkasse stieg die Sparkassenfinanzgruppe beim Festival ein.

Über die Summen wollen weder Schrader, der auch Festival-Geschäftsführer ist, noch die Sparkasse reden. Klar ist: Das Festival wirtschaftet mit rund einer Million Euro. Ein Teil davon sind Sachleistungen, die Sponsoren nicht in Rechnung stellen. Ein Drittel der Summe, rund 330 000 Euro, zahlt die Stadt selbst.

Und auch einen Teil der Sponsorenzuschüsse, denn die Sparkasse gehört zur Hälfte der Stadt, zur Hälfte dem Regionalverband. "Ein echter privatwirtschaftlicher Sponsor hat sein Engagement gekürzt, die neuen kommen aus dem halböffentlichen Bereich", räumt Schrader ein. Es handelt sich also um Firmen, die ganz oder teilweise den Bürgern gehören. Neben der Sparkasse sind das die Landesbank, die zur Sparkassen-Finanzgruppe gehörenden Saarland-Versicherungen und Energie Saar-Lor-Lux.

Das seien "keine Sponsoren zweiter Klasse", betont Schrader. Aber "natürlich ist es für die Stadt leichter, mit diesen Sponsoren ins Gespräch zu kommen", sagt er. Die Oberbürgermeisterin ist schließlich auch stellvertretende Vorsitzende des Sparkassen-Verwaltungsrats und stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende bei Energie Saar-Lor-Lux. Es sei klar, dass solche Unternehmen "einer gewissen Einflussnahme ausgesetzt sind".

Der Versuch, an das Geld "nationaler Hauptsponsoren" ranzukommen, sei dagegen bisher gescheitert, sagt Schrader. Man habe es bei der Bahn versucht, bei Fluggesellschaften, Autobauern, Kosmetikkonzernen und Telekommunikationsanbietern. Denen biete das Saarbrücker Festival allerdings zu wenig Glamour.

Aber auch die Sponsoren aus dem Bereich der kommunalen Unternehmen "schenken uns nichts", sagt Schrader. Geld gebe es tatsächlich nur, wenn das den Unternehmen "Kundenkontakte" und natürlich ein gutes Image bringt.

Das bringe das Festival, sagt der Sprecher der Sparkasse Saarbrücken, Bernd Heinrichs. Und sein Chef Hans-Werner Sander sagt sogar: Das Festival sei wichtig für die Region - und die Sparkasse sei der Region verpflichtet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort