"Die Helfer sind unser Kapital"

St. Wendel. "So eine Weltmeisterschaft werden wir viele Jahre nicht, vielleicht sogar nie wieder in unserer Stadt haben." St. Wendels Bürgermeister Klaus Bouillon hebt die Bedeutung der Rad-Querfeldein-Weltmeisterschaft am letzten Januar-Wochenende hervor. Und betont gleichzeitig, wie schwierig es ist, ein solches Event an Land zu ziehen

St. Wendel. "So eine Weltmeisterschaft werden wir viele Jahre nicht, vielleicht sogar nie wieder in unserer Stadt haben." St. Wendels Bürgermeister Klaus Bouillon hebt die Bedeutung der Rad-Querfeldein-Weltmeisterschaft am letzten Januar-Wochenende hervor. Und betont gleichzeitig, wie schwierig es ist, ein solches Event an Land zu ziehen. 25 bis 30 Bewerber gebe es pro Veranstaltung. Bouillon erinnert an die Vergabe dieser WM 2008 in Stuttgart: "Die Neuseeländer haben mir richtig leidgetan." Schließlich sei eine Delegation extra zur Bekanntgabe nach Deutschland gekommen. Und dann bekam St. Wendel den Zuschlag. "Wir haben ein Standing in der Welt", weiß Bouillon. Diese Wertschätzung habe sich die Stadt hart erarbeitet. Es habe acht, neun Jahre gedauert, bis St. Wendel in der Rad-Welt einen Namen hatte. Erst kam die Deutsche Meisterschaft, dann trug St. Wendel die ersten Weltcups aus, auf die EM folgte die WM 2005. "Und wir haben keine Veranstaltung in den Sand gesetzt", ist der Verwaltungs-Chef stolz auf sein Team.St. Wendel sei laut Bouillon der einzige WM-Austragungsort, in dem die Verwaltung die Veranstaltung organisiere: "Überall in der Welt machen das Agenturen." Fast 380 Helfer sind am Renn-Wochenende im Einsatz. 200 davon kommen aus der Verwaltung, viele von ihnen bereiten schon Wochen, gar Monate vorher die WM vor. "Es gilt, diese Leute zu motivieren", beschreibt Bouillon eine Schwierigkeit für eine eventuell dritte WM. Tausende Überstunden kämen da im Laufe der Monate zusammen; diese werden später abgefeiert. Und auch die Mitarbeiter haben mit jeder Veranstaltung gelernt: "Jeder von unseren Leuten ist besser geworden." Denn es gehe nicht nur darum, die Strecke aufzubauen und für Bewirtung zu sorgen. Die Technik für die Fernseh-Übertragung muss stehen, 52 Wohn-Container für die Teams werden aufgebaut, ein offizielles Dinner für die Köpfe des weltweiten Radsports wird organisiert. Einige Mitarbeiter haben in ihrer Freizeit sogar Englisch oder Französisch gebüffelt, um für die Gäste aus aller Welt gerüstet zu sein. "Mein Respekt gebührt den Helfern, sie sind unser Kapital", sagt Bouillon.

 2005 jubelte nicht nur Hanka Kupfernagel in St. Wendel, sondern auch die Wirtschaft. Foto: dpa

2005 jubelte nicht nur Hanka Kupfernagel in St. Wendel, sondern auch die Wirtschaft. Foto: dpa

Eine weitere Aufgabe bestünde darin, Sponsoren zu finden. Immerhin investiert die Stadt in dieses Sportereignis rund eine Million Euro. "Und wer ist schon bereit, in seiner Freizeit betteln zu gehen", fragt Bouillon. Ohne den Förderverein und die beteiligten Firmen ginge da gar nichts.

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