Die Geschwister mit dem Speer

Wiesbach. Bereits im Alter von neun Jahren hat Caroline Schlör 1996 mit ihrem zwei Jahre jüngeren Bruder Thorsten beim TV Wiesbach mit der Leichtathletik angefangen. In der Jugend spezialisierten sich beide auf den Speerwurf und wurden fortan immer erfolgreicher

 Speerwerferin Caroline Schlör hat vor Kurzem ihre Bestweite auf 54,83 Meter geschraubt. Foto: Rolf Ruppenthal

Speerwerferin Caroline Schlör hat vor Kurzem ihre Bestweite auf 54,83 Meter geschraubt. Foto: Rolf Ruppenthal

Wiesbach. Bereits im Alter von neun Jahren hat Caroline Schlör 1996 mit ihrem zwei Jahre jüngeren Bruder Thorsten beim TV Wiesbach mit der Leichtathletik angefangen. In der Jugend spezialisierten sich beide auf den Speerwurf und wurden fortan immer erfolgreicher. 2007 konnte Caroline Schlör sich mit 51,30 Metern erstmals für die deutschen Aktivenmeisterschaften qualifizieren, damals noch im Trikot der LG Saar 70. Dort kam sie abgeschlagen aber nur auf Rang 15. Nach der Saison folgte zusammen mit Thorsten der Wechsel in die Trainingsgruppe von Boris Henry zum SV Schlau.com Saar 05 Saarbrücken. Ausgebremst von einer schweren Knieverletzung musste Caroline Schlör aber bis zum vergangenen Jahr warten, ehe sie wieder die 50-Meter-Marke übertreffen konnte.

Rang neun in Deutschland

In dieser Saison hat die 24-Jährige die 50 Meter sicher im Griff und steigerte sich beim World Class Meeting in St. Wendel als Sechste auf 54,83 Meter, aktuell Rang neun in Deutschland. "Ich bin in der Vorbereitung endlich mal verletzungsfrei geblieben. Deswegen läuft es im Moment so gut", erklärt sie ihre positive Entwicklung. Bei der DM hatte sie sich daher am vergangenen Sonntag Hoffnungen gemacht, das Speerwurffinale der besten Acht zu erreichen. Nach einem schwächeren ersten und einem ungültigen zweiten Versuch reichte es am Ende mit 50,77 Meter für den zehnten Platz. "Ich bin froh, dass ich im dritten Versuch wieder über 50 Meter geworfen habe", zeigte sie sich letztlich trotz verpasstem Finale zufrieden. Schließlich sei die DM-Teilnahme angesichts der seit diesem Jahr verschärften Qualifikationsnormen ihr bisher größter sportlicher Erfolg gewesen.

Ihr Bruder Thorsten konnte bei der DM nicht selbst zum Speer greifen. Nachdem der 23-Jährige zu Beginn der Saison seine Bestleistung in Ludweiler auf 70,27 Meter steigerte und erstmals überhaupt die 70-Meter-Marke übertraf, musste er etwas kürzer treten und eine Wettkampfpause einlegen. "Mein Fuß war leicht entzündet, so dass ich Schmerzen beim Stemmschritt hatte", erklärt er. "Am Samstag bei den Saarlandmeisterschaften in Saarbrücken kann ich aber wieder werfen. " Als Favorit möchte er dort natürlich seinen Titel verteidigen. Die 70 Meter sollen spätestens am 19. August wieder fallen. Dann steht sein Saisonhöhepunkt an, wenn er als Titelverteidiger bei den süddeutschen Meisterschaften in Wetzlar an den Start geht.

Für den TV Wiesbach engagiert

 Carolines Bruder Thorsten Schlör hat mittlerweile eine Bestweite von 70,27 Metern vorzuweisen. Foto: Manuel Keil

Carolines Bruder Thorsten Schlör hat mittlerweile eine Bestweite von 70,27 Metern vorzuweisen. Foto: Manuel Keil

Damit das gelingt, trainiert er neben seinem Masterstudium in Mechatronik und Sensortechnik vier bis fünf Mal pro Woche an der Sportschule in Saarbrücken. Seine Schwester kommt durchschnittlich auf vier Trainingseinheiten und macht eine Meisterausbildung im Kfz-Bereich. Trotzdem haben die beiden Wiesbacher aber noch genügend Zeit, sich in ihrem Heimatverein für den Nachwuchs zu engagieren, wo sie zusammen eine Kindergruppe trainieren. Die drücken natürlich die Daumen für einen Doppelsieg ihrer Trainer bei den Saarlandmeisterschaften. Dazu müsste Caroline Schlör Saarrekordlerin Esther Eisenlauer schlagen. In den bisherigen Duellen dieser Saison konnten sich beide jeweils zweimal durchsetzen.

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