Die Gefühle für die künftige Einkaufsgalerie ECE sind gemischt

Homburg. Die Einkaufs-Center Entwicklungsgesellschaft (ECE) aus Hamburg will auf dem Homburger Enklerplatz eine Einkaufsgalerie bauen: So lautete die Überraschungsmeldung in der vergangenen Woche (wir berichteten). Inzwischen haben sich die Betroffenen mit der neuen Situation zumindest ansatzweise auseinandergesetzt, die am Ende so überraschend doch nicht kam

Homburg. Die Einkaufs-Center Entwicklungsgesellschaft (ECE) aus Hamburg will auf dem Homburger Enklerplatz eine Einkaufsgalerie bauen: So lautete die Überraschungsmeldung in der vergangenen Woche (wir berichteten). Inzwischen haben sich die Betroffenen mit der neuen Situation zumindest ansatzweise auseinandergesetzt, die am Ende so überraschend doch nicht kam. "Wir wussten natürlich, dass sich da etwas entwickelt", sagte gestern Axel Ulmcke, der Beigeordnete für Stadtmarketing, gegenüber dem Pfälzischen Merkur, "allerdings gab es viel Heimlichkeit darum, verbunden mit dem Hinweis, es sei alles noch lange nicht so weit." Nun sei plötzlich alles klar, "aber ich hätte mir dazu eine öffentliche Diskussion gewünscht", so Ulmcke. Er habe bei der geplanten Einkaufsgalerie "zwei Herzen in meiner Brust". Zum einen sei er "froh, dass Belebung und mehr Kundenfrequenz in die Stadt kommen". Zum anderen sehe er aber auch große Probleme für die Einzelhändler: "Wenn die künftigen Kunden nur in das neue Center rein- und wieder rausfahren, hat die Innenstadt gar nichts davon." Er mache sich keine Illusionen über die Zielsetzung des ECE: "Die Gesellschafter wollen natürlich ihre Rendite erzielen. Was mit der Homburger Innenstadt passiert, ist nicht deren Problem." Auch Petra Ney, die bei der Homburger Verwaltung für das Stadtmarketing tätig ist, konnte sich noch zu keinem endgültigen Urteil durchringen: "Einerseits werden wir mit Hilfe des ECE begehrte Marken und Geschäfte in die Stadt bekommen, die wir sonst nicht hätten herlocken können." Andererseits hat auch sie ihre Zweifel, "ob das der Innenstadt am Ende gut tut". Auch sei sie nicht sicher, ob sich das ECE damit selbst einen Gefallen tue: "Neunkirchen ist nicht weit, vielleicht werden die Kundenströme einfach nur umgeleitet. Diejenigen, die jetzt noch nach Neunkirchen fahren, kommen dann zu uns nach Homburg." Das entspricht auch den Untersuchungen des ECE, dass viele Homburger ins Saarpark-Center nach Neunkirchen einkaufen fahren, die man jetzt wieder zurückgewinnen möchte. Allerdings teilt auch Petra Ney die Zweifel von Axel Ulmcke: "Es ist natürlich nicht auszuschließen, dass Geschäfte, die schon jetzt zu kämpfen haben, dann endgültig aufgeben müssen." Andererseits sei das ECE auch ein Ansporn, sich etwas mehr anzustrengen: "Homburger Geschäfte, die Investitionen bisher nur zögerlich angegangen sind, werden vielleicht angespornt, ihr Aussehen zu verschönern." Schade wäre allerdings, wenn sich diese Anstrengung nicht lohne und die Innenstadt unter dem neuen ECE leide. Es werde zumindest geografisch zu einer Gewichtsverlagerung in Richtung Enklerplatz kommen, da ist sich Petra Ney sicher: "Dann wird künftig dieser Teil der Stadt mehr frequentiert als das untere Ende der Talstraße." maaECE ist ein Hamburger Familienunternehmen, das 1965 vom Versandhaus-Pionier Werner Otto gegründet wurde. Seit zehn Jahren führt dessen jüngster Sohn Alexander die Firma. ECE ist europäischer Marktführer bei Entwicklung und Bau innerstädtischer Einkaufszentren und managt europaweit 130 Galerien. Im Saarland ist ECE bekannt durch das Saarpark-Center in Neunkirchen. Die neu gestaltete Europa-Galerie in Saarbrücken eröffnet noch in diesem Oktober.

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