Die Fußballtröte war nützlich

Luisenthal. Mit einer Pfeife muss sich Michael Meiser, Vorstandsmitglied der Gruppe Guggemol Völklingen, Gehör verschaffen. Denn die Trommeln haben es den Jungs und Mädchen beim Blas- und Trommel-Schnuppertag in der Kaffeeküche des ehemaligen Bergwerks Luisenthal, dem Probenraum der Guggemols, sofort angetan. Der Krach, den sie mit den Snares und Toms veranstalten, ist riesig

 Schnupperkurs bei der Band Guggemol - hier erklärt Michael Meiser (hinten, Mitte) Kindern, wie man Posaune spielt. Foto: Lang

Schnupperkurs bei der Band Guggemol - hier erklärt Michael Meiser (hinten, Mitte) Kindern, wie man Posaune spielt. Foto: Lang

Luisenthal. Mit einer Pfeife muss sich Michael Meiser, Vorstandsmitglied der Gruppe Guggemol Völklingen, Gehör verschaffen. Denn die Trommeln haben es den Jungs und Mädchen beim Blas- und Trommel-Schnuppertag in der Kaffeeküche des ehemaligen Bergwerks Luisenthal, dem Probenraum der Guggemols, sofort angetan. Der Krach, den sie mit den Snares und Toms veranstalten, ist riesig. Jetzt aber ist Ruhe gefragt: Meiser will die verschiedenen Instrumente erklären. Los geht es mit den Trompeten. "Na, wer kriegt da einen Ton raus?", fragt Meiser. "Ich", sagt Yannick und probiert. Tatsächlich, ein klarer Ton erklingt - normalerweise haben die Kinder mehr Probleme damit, dem Blechblasinstrument Töne zu entlocken. Doch Meiser weiß sofort: "Du hast während der Fußball-Weltmeisterschaft fleißig Vuvuzela geblasen." Damit liegt er richtig; dieses Vorwissen wird den Kindern auch an der nächsten Station, bei den Posaunen, helfen. Zunächst zeigen Saskia Horn und Andrea Rammel noch, wie erfahrene Trompeter spielen, sie stimmen den Partyhit "Hey, was geht ab" an - Kinder und Eltern klatschen im Takt mit. "Wie ihr seht, kann man mit einer Trompete richtig Party machen", beendet Meiser die Station. Neben den Posaunen gibt es auch noch ein Euphonium auszuprobieren. Und ein Instrument, das der zweite Yannick in der Gruppe mit einer langen, dicken, weißen Schlange vergleicht. "Nein, das ist keine Schlange, das ist unser größtes Instrument, ein Susaphon. Es klingt wie das Nebelhorn auf einem Schiff", erklärt Meiser. Und kaum hat er die Lippen auf das Mundstück gepresst und hineingeblasen, tutet das Instrument mit tiefem Ton. Klar, dass die Kinder auch das Susaphon reihum ausprobieren - auch wenn es größer ist als mancher der angehenden Musiker. Das ist aber kein Problem, weil die Guggemusiker das Riesenhorn für die Kleinen festhalten. Auf 30 Auftritte pro Jahr bringen es die 32 Guggemol-Musiker. Meistens sind sie im Karneval gefragt; zuletzt spielten sie beim Sommerfest der Feuerwehr Luisenthal. Kinder können ab zehn Jahre regelmäßig mitüben, der Schnuppertag dient auch der Nachwuchsarbeit. Offenbar mit Erfolg. "Zwei, drei Kinder sind richtig interessiert daran, bei uns mitzumachen", sagt Meiser. Echte Guggemusik - sie stammt aus dem badischen Raum, und dabei spielen die Musiker auf eine gewollte, ganz spezielle Art schief - machen die Völklinger Guggemols nicht: "Wir spielen richtiger, weil die Ohren der Saarländer nicht an echte Guggemusik gewöhnt sind."

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