Die Fürweiler wissen, wie man feiert

Die Fürweiler feiern gerne, das lässt zumindest die Liste der Feste vermuten, die der nur 436 Einwohner kleine Ortsteil von Rehlingen-Siersburg auf die Beine stellt. Da wäre zum einen das Strohballenfest, das der Verein FC JEEP 77 Fürweiler jeden zweiten Sonntag im August veranstaltet, einschließlich Pferde- und Traktorsegnung. Dann das Fest an Heilig Morgen im Neubaugebiet

Die Fürweiler feiern gerne, das lässt zumindest die Liste der Feste vermuten, die der nur 436 Einwohner kleine Ortsteil von Rehlingen-Siersburg auf die Beine stellt. Da wäre zum einen das Strohballenfest, das der Verein FC JEEP 77 Fürweiler jeden zweiten Sonntag im August veranstaltet, einschließlich Pferde- und Traktorsegnung. Dann das Fest an Heilig Morgen im Neubaugebiet. "Das organisieren Privatleute. Und es wird darauf geachtet, dass nicht zu viel Alkohol getrunken wird. Nicht so wie in Saarlouis", berichtet Fürweilers Ortsvorsteher Klaus Osbild.Ein weiteres großes Ereignis ist das Treipenfest alle zwei Jahre. Das Fest soll an eine Zeit erinnern, in der die Landwirtschaft eine besonders große Bedeutung in den Dörfern hatte. Treipen wurden nach dem Schlachten der Schweine als besondere Blutwurst hergestellt. Die wurde dann mit den Nachbarn geteilt. Beim Treipenfest werden die Treipen nach dem Frühschoppen mit Roter Beete und Bratkartoffeln gegessen, das nächste Mal wieder im Jahr 2014.

Osbild nennt noch weitere Feste: der Florianstag der Feuerwehr, das Fest der Obst- und Gartenbauer, der Kindermaskenball der CDU und die Kirmes der SPD. Mit einem Ereignis wurde Fürweiler im ganzen Saarland bekannt: mit dem Holzhackerfest. Zehnmal hat Wolfgang Schneider zwei Tage lang Besucher mit einem guten Unterhaltungs-, Tanz- und Musikprogramm nach Fürweiler gelockt. Den Erlös spendete er immer für krebskranke Kinder an der Universitätsklinik in Homburg. Insgesamt waren dass 80 000 Euro. Doch 1999 verstarb Schneider, seitdem gibt es das Fest nicht mehr.

Doch auch wenn es die Großveranstaltung nicht mehr gibt, hat Fürweiler eine recht aktive Dorfgemeinschaft und ein reges Vereinsleben. Es gibt den Fußballverein SV Gerlfangen/Fürweiler, den Pensionärsverein, die Frauengemeinschaft Fürweiler-Hemmersdorf, den Kirchenchor, die Freiwillige Feuerwehr, den Obst- und Gartenbauverein Fürweiler, das VDK Fürweiler und den Jugendtreff

Außerdem gibt es den Ortsinteressensverein, der kürzlich eine neue Chronik herausgebracht hat. "22 Leute haben das mitgemacht", berichtet Osbild mit Stolz. "Wir haben jetzt eine der schönsten Chroniken in der Gemeinde."

Ein weiteres Markenzeichen des Dorfes seien Ferien auf dem Bauernhof, erklärt Osbild. Außerdem bereichern drei Schnapsbrennereien den Ort. Zu sehen gibt es außerdem zwei lothringer Bauernhäuser, die Kirche Maria Hilf und die Brücke der Freundschaft zwischen Fürweiler und Schwerdorff. Die Grenzbrücke wurde im zweiten Weltkrieg zerstört und 1999 wieder eingeweiht. Die Freundschaft ist nicht nur symbolisch. Osbild: "Wir besuchen gegenseitig die Feste des anderen Ortes."

Insgesamt hat Fürweiler nach Angaben des Ortsvorstehers eine recht junge Bevölkerung. "2012 allein hatten wir acht Geburten", berichtet Klaus Osbild. Auch dank des Neubaugebiets Im Langgarten mit 16 Bauplätzen gibt es viele junge Familien.

Osbild selbst stammt aus Lisdorf und lebt seit 1988 in Fürweiler. Seine Frau ist eine echte Fürweilerin. Der ehemalige Finanzbeamte ist seit 2003 Ortsvorsteher.

Auf einen Blick

Das Ortsfoto aus der SZ-Aktion "Unser Ort hat viele Gesichter" gibt es zum Herunterladen unter www.sztipp.de/dorffoto, Preis: 0,99 Euro. Zu sehen ist es auch auf der Facebook-Seite: facebook.de/saarbrueckerzeitung.sls.

Abzüge vom Foto können Sie nur schriftlich bestellen: SZ, Adlerstraße 3, 66740 Saarlouis oder per E-Mail: redsls@sz-sb.de (Preis auf Anfrage). red

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