Die Idee ist simpel: Gülle wird mit Maissilage gemischt, Bakterien arbeiten, Methangas entsteht. Und das wird zu Strom- und Wärmeerzeugung genutzt. Doch viele Fitter sagten Nein. Ortsvorsteher Mathias Görgen, der mit seinem Ortsrat gar nicht zu dem Bau einer solchen Biogas-Anlage gefragt wurde, legte die Sache der Kommunalaufsicht vor. Und die gab ihm Recht. Dem Stadtrat blieb keine andere Wahl, alle Beschlüsse zu känzeln, die im Rahmen der Bauleitplanung für die Errichtung einer Biogas-Anlage gefasst worden sind. Zum einen der Kommunalaufsicht wegen, zum anderen wegen des Drucks aus der Bevölkerung. Natürlich ist das Argument nach erneuerbaren Energien nicht von der Hand zu weisen. Mit Windkraft-Rädern können sich nur wenige anfreunden. Stromgewinnung aus Wasser? Das ist nicht überall möglich. Die Sonne? Sie schickt zwar keine Rechnung, aber wir sind noch längst nicht so weit, dass sie uns auch im Winter flächendeckend die mollige Wärme ins Haus bringt, wie wir es bislang gewöhnt waren. Die herkömmlichen Energie-Erzeuger wie Atomkraftwerke sind tickende Zeitbomben. Kohlekraftwerke stehen wegen der Umweltverschmutzung in der Kritik. Was bleibt also? Biogas-Anlagen? Deren Härtetest steht noch aus, da sie noch ziemlich jung an Jahren sind. Eines steht fest: Ob Windräder, Atomkraftwerk oder Kohlekraftwerk - für die, die in unmittelbarer Nähe solcher Anlagen leben, sind sie eine Belästigung. Mit guten Ratschlägen, dass solche Anlagen lebensnotwendig sind, ist man schnell dabei, wenn man zig Kilometer entfernt wohnt. Obwohl man nicht mehr so "kirchlich" ist, Sankt Florian ruft man in unangenehmen Dingen immer noch gerne an. Die Argumente der Fitter sind da zu verstehen.