Die Fische sollen alleine schlafen

Diese Woche hat das Max-Ophüls-Filmpreis-Festivalbüro dem Saarbrücker Handel ein Angebot gemacht, das der nicht ablehnen kann. Die Filmfestivalleitung hat den Saarbrücker Händlern - wie in den vergangenen Jahren - kostenloses Dekorationsmaterial angeboten. Unter dem Motto "Unser Max-Ophüls-Preis" lädt die Festivalleitung jetzt schon "herzlich ein, während des Festivals vom 21

Diese Woche hat das Max-Ophüls-Filmpreis-Festivalbüro dem Saarbrücker Handel ein Angebot gemacht, das der nicht ablehnen kann. Die Filmfestivalleitung hat den Saarbrücker Händlern - wie in den vergangenen Jahren - kostenloses Dekorationsmaterial angeboten. Unter dem Motto "Unser Max-Ophüls-Preis" lädt die Festivalleitung jetzt schon "herzlich ein, während des Festivals vom 21. bis 27. Januar 2013" oder etwas früher "die Stadt in filmfestliche Stimmung zu versetzen".Seit Marlon Brando 1972 als Vito Corleone in "Der Pate" jenen "Ich mache ihm ein Angebot, das er nicht ablehnen kann"-Satz gesprochen hat, wissen Filmfreunde, dass die, die das nicht ernst nehmen, bald schon bei den Fischen schlafen.

Dass ihnen Böses widerfährt, müssen Saarbrücker Geschäftsleute natürlich nicht befürchten. Im Gegenteil: Das Festival tut unserer Stadt gut. Und der Handel und die Kultur sind irgendwie verwandt. Denn "der Handel war es, der eigentlich die Welt - die Alte wie die Neue - aus ihrer Barbarei gezogen hat." Das hat Karl Julius Weber gesagt.

Nein, der hat keinen Film gedreht, der hat Bücher geschrieben - bis er 1832 starb. Wer also wäre besser geeignet, in Saarbrücken die blauen Festivalherzen zum Schlagen zu bringen, als der Handel. Und die Fische sollen weiter alleine schlafen.

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