Die EU zu Gast in Dillingen

Dillingen. Die Technik, die sie verkaufen, ist ein wenig revolutionär: Sie wollen aus Altreifen und Kunststoffen hochwertige Rohstoffe wir Öl und Koks gewinnen (wir berichteten). Das sei weltweit bisher einmalig, sagt Klein. Die Tests auf ihrer kleinen Anlage in Dillingen liefen erfolgreich. Jetzt wollen die Geschäftsführer Pascal Klein und Julien Dossmann eine Großanlage bauen

 EU Kommissar Günther Oettinger (Mitte) im Gespräch mit den Geschäftsführern Julien Dossmann (v.l.) und Pascal Klein sowie Georg Jungmann und Franz-Josef Berg. Foto: Thomas Seeber

EU Kommissar Günther Oettinger (Mitte) im Gespräch mit den Geschäftsführern Julien Dossmann (v.l.) und Pascal Klein sowie Georg Jungmann und Franz-Josef Berg. Foto: Thomas Seeber

Dillingen. Die Technik, die sie verkaufen, ist ein wenig revolutionär: Sie wollen aus Altreifen und Kunststoffen hochwertige Rohstoffe wir Öl und Koks gewinnen (wir berichteten). Das sei weltweit bisher einmalig, sagt Klein. Die Tests auf ihrer kleinen Anlage in Dillingen liefen erfolgreich. Jetzt wollen die Geschäftsführer Pascal Klein und Julien Dossmann eine Großanlage bauen. Und dafür brauchen sie Hilfe aus Brüssel.EU-Energiekommissar Günther Oettinger hat die Firma am Freitag besucht und sich die Technik erklären lassen. Er ist begeistert und verspricht, sich in Brüssel für das Unternehmen einzusetzen. Dort stehen Verhandlungen über die Höhe der Fördermittel an.

Verhandelt wird auch in Dillingen, denn die Halle, in der die Testanlage steht, ist zu klein. Die neue Anlage wird um ein Vielfaches größer. Insgesamt rund 700 000 Reifen sollen im Jahr in Öl, Koks und Gas umgewandelt werden. Dafür braucht es Platz.

Den suchen Klein und Dossmann in Dillingen, denn hier haben sie Partner, mit denen sie eng zusammenarbeiten und die das junge Unternehmen fördern. Etwa die Firma Stahlbau Schäfer. Klappt das nicht, ist der Saarhafen Dillingen-Saarlouis eine Alternative. In der kommenden Woche stehen aber zunächst Gespräche mit Dillingens Bürgermeister Franz-Josef Berg an. "Wir müssen schauen, welche Flächen wir haben, ob im Industrie- oder Gewerbegebiet, wie die Umgebung aussieht", erläutert Berg. Geprüft werde auch, ob beim Betrieb einer Großanlage Schadstoffe austreten oder zu viel Lärm verursacht wird.

Doch in dieser Hinsicht sind die Geschäftsführer von Pyrum Innovations zuversichtlich, denn in ihrem Verfahren gebe es so gut wie gar keine Emissionen. Und leise sei die Anlage auch. Geräusche verursachen nur der Generator und die Pumpen. Das wurde ihnen zumindest für die Testanlage auch vom Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA) bescheinigt. Pascal Klein: "Wir haben vom LUA jetzt die Dauergenehmigung für den Betrieb der Testanlage erhalten." So gut seien die Werte und so gering die Beschwerden gewesen. > weiterer Bericht Seite A 8

Meinung

Auch die Stadt hat was davon

Von SZ-RedakteurinDörte Grabbert

 EU Kommissar Günther Oettinger (Mitte) im Gespräch mit den Geschäftsführern Julien Dossmann (v.l.) und Pascal Klein sowie Georg Jungmann und Franz-Josef Berg. Foto: Thomas Seeber

EU Kommissar Günther Oettinger (Mitte) im Gespräch mit den Geschäftsführern Julien Dossmann (v.l.) und Pascal Klein sowie Georg Jungmann und Franz-Josef Berg. Foto: Thomas Seeber

Junge Unternehmer wie Pascal Klein und Julien Dossmann braucht Dillingen. Denn hat die junge Pyrum Innovations ESC GmbH den vermuteten Erfolg, würde das nicht nur die Stadtkasse freuen, weil Gewerbesteuer fließt. Auch für den Ruf der Stadt als Standort für moderne und zukunftsweisende Unternehmen wäre gefestigt. Und für die Jungunternehmer ist der Standort Dillingen mit den Partnerfirmen ideal. Von dem Verbleib am Standort Dillingen haben also beide Seiten etwas davon. Mögen die Gespräche zwischen Stadt und Firma erfolgreich sein.

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