Die ersten haben schon abgestimmt

St Wendel · Am Sonntag kommt es im Fernsehen zum Rededuell zwischen Angela Merkel und Peer Steinbrück. Dabei ist für die ersten Bürger ist die Bundestagswahl 2013 schon gelaufen. Sie haben schon abgestimmt. Per Briefwahl. Die Allermeisten haben die Wahl noch vor sich.

Die Wahlbenachrichtigungskarten sind verschickt, die Stimmzettel sind gedruckt, die Wahlämter in den Rathäusern der Kommunen haben geöffnet. Die Bundestagswahl 2013 ist angelaufen. Im Bundestagswahlkreis 298 St. Wendel sind 183 944 Bürger in 16 Kommunen zur Wahl aufgerufen.

Wer sein Votum per Briefwahl abgeben will, der kann diese in den Rathäusern beantragen. Diese Möglichkeit nutzen immer mehr Bürger. Die meisten aber gehen am Sonntag, 22. September, in ihr Wahllokal und geben dort ihre Stimmen ab.

Jeder Wähler hat bei der Bundestagswahl zwei Stimmen. Mit der Erststimme wählt er einen Kandidaten aus seinem Wahlkreis direkt in den Bundestag. Mit der Zweitstimme wählt er eine Partei und bestimmt damit mit, wie viele Sitze diese im neuen Bundestag bekommt. Wenn sie denn die Fünf-Prozent-Hürde überschreitet.

Im Wahlkreis St. Wendel kämpfen neun Kandidaten um die Erststimmen und damit den direkten Einzug in den Bundestag. Das ist die höchste Zahl in den saarländischen Wahlkreisen. Unter ihnen sind mit Nadine Schön, CDU, und Oliver Luksic, FDP, zwei Politiker, die schon jetzt im Bundestag mitarbeiten.

Die Christdemokratin Nadine Schön will ihren Wahlkreis verteidigen. Sie hat bei der Wahl 2009 mit 40,1 Prozent der Stimmen das Direktmandat gewonnen. Rainer Tabillion von der SPD kam damals auf 30,9 Prozent und verlor damit sein Bundestagsmandat. Der Linken-Bewerber Hans-Kurt Hill erreichte 16,5 Prozent, Oliver Luksic, FDP, 6,8 Prozent. Er zog über die Landesliste in den Bundestag ein.

2009 gab es sechs Direktkandidaten, 2013 treten im Wahlkreis St. Wendel neun an: die Bundestagsabgeordnete Nadine Schön, CDU, aus Tholey, der Diplom-Verwaltungswirt Christian Petry, SPD, aus Illingen, der Kaufmann für Bürokommunikation Dennis Bard, Die Linke, aus Tholey, der Bundestagsabgeordnete Oliver Luksic, FDP, aus Heusweiler, die Versicherungsfachfrau Iris Langguth, Grüne, aus Heusweiler, der Kommunikationstrainer Gerd Rainer Weber, Piraten, aus Schiffweiler, der Rechtsanwalt Peter Rüdiger Richter, NPD, aus Saarbrücken, der Kriminalbeamte Johannes Trampert, AfD (Alternative für Deutschland) aus Lebach und der Wirtschaftsingenieur Axel Magar, Partei der Vernunft, aus Tholey. Gewonnen hat der Kandidat, der die meisten Stimmen erhält.

Bei den Zweitstimmen haben die Bürger sogar die Auswahl unter zwölf Parteien: CDU, SPD, Linke, FDP, Grüne, Familie, Piraten, NPD, MLPD, AfD, pro Deutschland und Freie Wähler. Zum Wahlkreis 298 gehören 16 Städte und Gemeinden aus dem Landkreis St. Wendel, aus den Landkreisen Saarlouis und Neunkirchen sowie dem Regionalverband (siehe Info). Insgesamt sind aktuell 183 944 Wahlberechtigte registriert. Das teilten Hauptamtsleiter André Hoen und seine Stellvertreterin Manuela Kleinbauer vom Landratsamt St. Wendel mit. Die Kreisverwaltung organisiert die Wahl in dem Wahlkreis. Vor Ort sind die jeweiligen Kommunen zuständig. Die Bürger können am 22. September in 268 Wahlbezirken ihre Stimme abgeben. Das sind einige weniger als 2009. Damals gab es noch 281 Wahlbezirke. Damit die Wahl ordnungsgemäß läuft, sind mindestens 1900 ehrenamtliche Wahlhelfer im Einsatz.

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HintergrundZum Wahlkreis 298 St. Wendel gehören alle Kommunen im Landkreis St. Wendel. Darüber hinaus: Eppelborn, Illingen, Merchweiler, Ottweiler und Schiffweiler aus dem Landkreis Neunkirchen, Schmelz und Lebach aus dem Landkreis Saarlouis, Heusweiler aus dem Regionalverband Saarbrücken. Bei den Zweitstimmen kam die SPD 2009 auf 25,4 Prozent (minus 8,1 Prozentpunkte), die CDU auf 34,6 Prozent (plus 1,1 Prozentpunkte), die Linke auf 19,2 Prozent (plus 2,2), die FDP auf 10,8 Prozent (plus 4), die Grünen auf 5,4 Prozent (plus 0,7). Die Piraten erreichten 1,3 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 77,2 Prozent (minus 5,1). vf

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