Die Ernte muss jetzt in Rekordzeit rein

Bliesransbach/Bischmisheim. Auf den Feldern im Regionalverband Saarbrücken geht es in diesen Tagen fast zu wie auf den Autobahnen im Feierabendverkehr. Auf einem Feld in Bliesransbach ist Landwirt Wolfgang Kessler vom Gut Hartungshof mit seinem Team mitten in der Heuernte

 Auf den Feldern bei Bliesransbach herrscht reger Traktorverkehr - auch das Team vom Gut Hartungshof schuftet. Foto: Heiko Lehmann

Auf den Feldern bei Bliesransbach herrscht reger Traktorverkehr - auch das Team vom Gut Hartungshof schuftet. Foto: Heiko Lehmann

Bliesransbach/Bischmisheim. Auf den Feldern im Regionalverband Saarbrücken geht es in diesen Tagen fast zu wie auf den Autobahnen im Feierabendverkehr. Auf einem Feld in Bliesransbach ist Landwirt Wolfgang Kessler vom Gut Hartungshof mit seinem Team mitten in der Heuernte.Ein Traktor mit angehängter Heuballen-Presse fährt über das getrocknete Gras, das sich in mehreren Reihen von einem Ende des 500 Meter langen Feldes bis zum anderen schlängelt. Und alle 30 Meter spuckt die Presse einen quadratischen Heuballen aus.

Drei weitere Traktoren mit großen Greifarmen schnappen sich die Ballen und laden sie auf einen Hänger, vor den ein fünfter Traktor gespannt ist.

Auf ihm sitzt Wolfgang Kessler. "Wir haben seit Sonntag dieses tolle Wetter, und jetzt brauchen wir alle Kräfte, um die Ernte so schnell es geht einzufahren", sagt der Landwirt, der mit seinem Team in den vergangenen Tagen von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang mit der Heuernte beschäftigt war.

"15 bis 16 Stunden sind wir täglich im Einsatz. Bislang haben wir mehr als 1000 Heuballen eingefahren. In den nächsten Tagen sind wir mit dem Heu durch", sagt Wolfgang Kessler, der zwischen Heu- und Weizenernte allerdings kaum zum Luftholen kommt. "Durch das schlechte Wetter in den vergangenen Wochen ist die Heuernte in diesem Jahr so spät wie selten zuvor. Normalerweise sind wir spätestes Mitte Juni mit dem Heu fertig. In diesem Jahr überschneidet sich das Heu mit der Weizenernte, das gibt es normal gar nicht", erklärt Wolfgang Kessler weiter. Noch in dieser Woche soll der erste Weizen gedroschen werden.

Gleiches steht auch bei Karsten Schmeer vom Hof in den Birken in Bischmisheim an. "Zurzeit ist es richtig stressig. Wir müssen das gute Wetter ausnutzen. Optimal wäre es, wenn wir noch zwei Wochen dieses Wetter hätten, dann wären wir mit der Ernte durch, und es könnte wieder ein paar Tropfen regnen. Aber es sind leider schon Gewitter gemeldet", sagt Schmeer, der Vorsitzende des Kreisverbandes Saarbrücken im Bauernverband Saar. Einen Qualitätsverlust sieht Schmeer trotz des miesen Wetters in den vergangenen Wochen nicht.

"Wenn es trocken bleibt, wird die Ernte gut. Etwas ertragsmindernd war der Frost im Frühjahr. Aber insgesamt können wir zufrieden sein. Es sei denn, die nächsten Wochen werden wieder verregnet", so Schmeer, der vor der Weizenernte noch den Raps ernten muss. Ende August wird dann der neue Raps schon wieder gesät, Ende September wird der neue Weizen gesät, und Anfang Oktober steht noch die Maisernte auf den Feldern an.

Doch was sich die Landwirte und wohl auch die Schüler im Regionalverband Saarbrücken in diesen Tagen wünschen, ist wohl eindeutig - noch zwei Wochen Sonne.

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