Die Einigung ist zum Greifen nahe

Sulzbach. Der Sulzbacher Stadtrat und der Zweckverband Öffentlicher Personennahverkehr im Regionalverband sind einer Lösung im seit Monaten schwelenden Streit um die Buslinie 175 ein gutes Stück näher gekommen

Sulzbach. Der Sulzbacher Stadtrat und der Zweckverband Öffentlicher Personennahverkehr im Regionalverband sind einer Lösung im seit Monaten schwelenden Streit um die Buslinie 175 ein gutes Stück näher gekommen.In der Stadtratssitzung am Donnerstagabend konnten der Zweckverbandsvorsitzende Klaus Häusle, Reimund Linxweiler von der Verkehrsmanagementgesellschaft Saar (VGS), und Busunternehmer Andreas Baron viele der zuvor noch offenen Fragen klären. Baron, der die Linie von Hüttigweiler über Friedrichsthal, Sulzbach, Camphausen nach Saarbrücken seit 1. Januar bedient, legte einen neuen Fahrplan vor, der ab April gelten soll. Demnach werden statt bislang bis zu zwölf nur noch vier Verbindungen pro Tag angeboten. Die Stoßzeiten in den Morgen- und Abendstunden sollen von den Streichungen nicht betroffen sein. Die genaue Ausgestaltung des Fahrplans kann aber noch in Absprache mit den Partnerkommunen abgestimmt werden.

"Wir legen großen Wert auf unsere Schulen", sagte Brunhilde Müller (FDP), "darum müssen wir auch Wert darauf legen, wie die Kinder zur Schule und wieder nach Hause kommen". 116 000 Euro kostet die Linie 175 die vier tangierten Kommunen 2012, im Jahr danach sind die Kosten auf 80 000 Euro festgelegt. Dafür leistet das Unternehmen 76 000 Kilometer Fahrstrecke. "Wenn wir mehr Verkehr haben wollen, wird es natürlich teurer", stellte Gabi Gandner (SPD) fest.

Bis Ende 2013 ist die Linie 175 über eine sogenannte Notmaßnahme an die Firma Baron vergeben. Diese Maßnahme war nötig, weil der vorherige Inhaber der Linienverkehrsgenehmigung, die Saar-Pfalz-Bus GmbH, erst im Sommer 2011 eine eigenbetriebliche Nutzung verneint und Subventionsbedarf angemeldet hat. Damit war das übliche Verfahren einer europäischen Ausschreibung zeitlich nicht einzuhalten. Das soll nun zeitnah erfolgen.

"Wir wollen bereits im Frühjahr 2012 eine Veröffentlichung im europäischen Amtsblatt", erklärte Linxweiler, "ein Jahr danach kann das Ausschreibungsverfahren beginnen". Das wird dann etwa eineinhalb Jahre dauern. In den Jahren 2014 und 2015 soll der Betrieb deshalb noch über eine Direktvergabe an die Firma Baron weitergeführt werden. Über eine weitere Bezuschussung wollen die Räte aber 2013 beschließen.

Erste Fahrgastzählungen ergaben, dass alleine rund 80 Schüler täglich die Verbindung nutzen, genauere Zahlen und die Ergebnisse einer Fahrgastbefragung will Baron-Reisen bis Mitte März vorlegen. "Wir sind um Transparenz bemüht", sagte Andreas Baron.

"Wir halten die Linie für notwendig. Über die Reduzierung des Fahrplans müssen wir noch reden", fasste Gabi Gandner die Stimmung im Stadtrat zusammen. Anhand der vorgelegten Zahlen und des Fahrplanes soll nun in der Finanzausschusssitzung in der kommenden Woche eine positive Beschlussfassung vorbereitet werden, die in der Stadtratsitzung am 9. Februar dann verabschiedet werden soll. Damit überschreitet Sulzbach allerdings die vom Zweckverband gestellte Frist, sich bis zum 31. Januar zu erklären. "Es war keine Erpressung, sondern eine mit Nachdruck gestellte Bitte", sagte Zweckverbandsvorsteher Häusle am Donnerstagabend diplomatisch, "ich denke, wir können diese paar Tage gerne abwarten". "Es war keine Erpressung, sondern eine mit Nachdruck gestellte Bitte."

Klaus Häusle,

Zweckverbandsvorsteher

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort