Meinung Die Eigenwilligkeiten des Ministers
Der Ministerpräsident freut sich. Der Landtagspräsident freut sich. Und der Kulturminister? Freut sich nicht? Dieser Eindruck drängt sich auf, blättert man den opulenten Katalog des neuen Ausstellungsfestivals „Pictures of Pop“ auf. Just bei einem der größten Kultur-Neustarts hierzulande fehlt das zu erwartende Vorwort Ulrich Commerçons.
Wo er doch sonst so gern Konterfei wie Namen dem Guten leiht. Zufall? Nein, denn zwischen dem Poprat, der den Ausstellungsreigen initiiert, und dem SPD-Minister kühlte die Stimmung rapide runter, nachdem Commerçon 2017 das „Colors of Pop“-Festival, auch ein Poprats-Baby, nach bloß einer Auflage abservierte. Was sicher sein gutes Recht ist, von einem Event mal nicht überzeugt zu sein. Doch verdichtet sich das Nicht-Kooperative mittlerweile zum Leitmotiv seiner Kulturpolitik. Ob bei den Musikfestspielen Saar, wo der Geldhahn zugedreht wurde, oder beim Weltkulturerbe Völklinger Hütte, wo man Grewenig in Rente schickte ohne einen Nachfolger zu haben. Ein Minister und seine eigenwilligen Entscheidungen.