Lisa Schüler hat es geschafft. Seit etwas mehr als zwei Wochen darf sich die 14-jährige Mittelfeldspielerin des 1. FC Saarbrücken U15-Nationalspielerin nennen. Beim 6:0-Testspielsieg gegen Schottland am 30. Oktober in Mühlheim debütierte die Mittelfeldspielerin im Trikot des DFB. Für Schüler der bisherige Höhepunkt ihrer noch jungen Fußballkarriere. Nach einem weiteren Einsatz im DFB-Dress zwei Tage später ist bei der gebürtigen Ecksteinerin nun wieder der Alltag eingekehrt. Der heißt: B-Juniorinnen-Bundesliga mit dem FCS. Am Samstag um 11 Uhr trifft sie mit ihrer Mannschaft im Stadion am Kieselhumes auf Borussia Mönchengladbach. Obwohl Schüler zu den jüngsten Spielerinnen der Saarbrücker zählt, hat sie sich bereits einen Stammplatz erkämpft.

Bei Trainer Pascal Völkle spielt sie wie in der Nationalmannschaft auf der Sechser-Position, stellt also praktisch das Herzstück des FCS-Spiels dar. "Lisa hat ein sehr gutes Auge, aber auch einen guten Abschluss. Sie kann mit hohem Tempo den Ball führen und dann auch noch den tödlichen Pass spielen", lobt Co-Trainer Markus Klimt. Hinzu kommt, dass die Gymnasiastin beidfüßig ist. Doch es gibt auch noch jede Menge Steigerungspotenzial. "Ich vermisse bei Lisa, dass sie ab und zu mal auf den Putz haut", fordert Klimt.

Um ihre Leistung abzurufen, trainiert Lisa Schüler drei Mal wöchentlich mit dem FCS und der Saarauswahl. Trotzdem verzichtet sie auf eine Förderung als Eliteschülerin. Die Edeltechnikerin besucht die neunte Klasse des Kuseler Gymnasiums, da die Entfernung zu groß wäre, um jeden Morgen nach Saarbrücken zu fahren. Zu Hause bei ihrem Pfälzer Heimatverein JFG Eckstein, wo sie auch mit dem Fußballspielen begann, trainiert sie weiterhin ab und zu mit.

Seit drei Jahren spielt Schüler nun für den FCS. Am Samstag gegen Mönchengladbach soll der nächste Sieg her. "Wenn wir konzentriert spielen, gewinnen wir", sagt die Neu-Nationalspielerin. Ihr Ziel ist es, nicht nur der Mannschaft zu helfen, sondern sich in Saarbrücken auch individuell weiterzuentwickeln, um in der nächsthöheren Altersstufe zur DFB-Auswahl zu gehören. Denn erst wenn sie, wie ihr sportliches Vorbild Nadine Keßler, zum A-Kader der Frauen-Nationalmannschaft gehört, hat sie es wirklich geschafft.