Die Deutsche Bahn lässt Autofahrer zappeln

Ottweiler. Schlechte Nachricht für die Autofahrer in und um Ottweiler: Ein Ende der harten Geduldsprobe im Bereich Saarbrücker Straße, Einmündung Fürther Straße, ist noch immer nicht in Sicht. Vor allem zu Zeiten des Berufsverkehrs bilden sich lange Rückstaus

 Die gesperrte Heerbrücke in Ottweiler. Foto: Willi Hiegel

Die gesperrte Heerbrücke in Ottweiler. Foto: Willi Hiegel

Ottweiler. Schlechte Nachricht für die Autofahrer in und um Ottweiler: Ein Ende der harten Geduldsprobe im Bereich Saarbrücker Straße, Einmündung Fürther Straße, ist noch immer nicht in Sicht. Vor allem zu Zeiten des Berufsverkehrs bilden sich lange Rückstaus. Bekannter Grund: Die Stelle wird zum Nadelöhr, weil die Alternativstrecke über die so genannte Heerbrücke für den Autoverkehr nicht zur Verfügung steht. Die Brücke ist seit vergangenen Dezember gesperrt, weil sie nicht mehr sicher ist. Die Ausschreibungen für den notwendigen Neubau könnten sofort herausgehen, die Pläne liegen fertig in der Schublade des städtischen Bauamtes. Doch der für September anvisierte Baubeginn musste längst gestrichen werden. "Das Einvernehmen mit vielen Trägern öffentlicher Belange, wie beispielsweise mit dem Landesamt für Straßenwesen, ist hergestellt", bestätigt der Ottweiler Bauamts-Leiter Gerhard Schmidt. Nur eben mit einem nicht: Buhmann ist die Deutsche Bahn AG. Der liegen die Planungsunterlagen seit Ende Juni vor, doch wann grünes Licht vom Eisenbahnbundesamt kommt, steht in den Sternen. Die Plangenehmigung und vor allem die Zusage über die Finanzierungsbeteiligung sind für Ottweiler unabdingbar. "Wir haben der Bahn vorgebetet, wie wichtig die Verbindung zwischen B420 und B41 ist", sagt Gerhard Schmidt. Bisher ohne greifbares Resultat. Etwas konkreteres kann auch Bahn-Sprecher Bernd Honerkamp nicht mitteilen. "Die DB-Netz-AG muss noch schauen, dass sie die notwendigen Mittel herbei bekommt", bedauert er. Der unvorhergesehene Brückenbau in Ottweiler sei halt nicht in der mittelfristigen Finanzplanung und müsse irgendwie dazwischen geschoben werden. Das dauert - und hat Chancen, ein Paradebeispiel für die sprichwörtliche Behördenschwerfälligkeit zu werden. Das Großprojekt "neue Heerbrücke" werde mittlerweile auf rund 1,3 Millionen Euro veranschlagt, so Gerhard Schmidt. Die Bahn müsse sich laut "Eisenbahn-Kreuzungs-Gesetz" beteiligen, weil ihr die größere und modernere Brücke einen geldwerten Vorteil bringe. Die alte Brücke, die teils von 1878 stammt, wäre nur mit unvertretbarem Kostenaufwand zu sanieren gewesen. 710000 Euro hat man im Ottweiler Rathaus als Bahnzuschuss errechnet. Die restlichen 600000 Euro würden sich Land und Stadt in etwa teilen. In neun Monaten könnte alles über die Bühne sein: Schmidt und sein Team veranschlagen zwei Monate Vorbereitungszeit und sieben Monate Bauzeit für das Heerbrücken-Bauwerk. So ganz hat man die Hoffnung im Bauamt noch nicht aufgegeben: Wenn die Bahn die Finanzierung auf die Schiene setze, könne man eventuell mit dem Bau der Behelfsbrücke im Dezember und dem der eigentlichen Heerbrücke im Januar beginnen, hieß es Ende September in einer Vorlage für den Bau- und Umweltausschuss. Doch zugleich wird angemerkt, dass "sich die Freigabe der Planungsunterlagen durch das Eisenbahnbundesamt verzögern oder beschleunigen kann". Wobei letzteres wohl Illusion bleiben dürfte.

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