Die neuen Grenzen in Corona-Zeiten Erfahrungen mit einer Grenze, die keine mehr war

Ein Vierteljahrhundert lang waren die Grenzen zu Frankreich und Luxemburg quasi verschwunden. Jetzt halten einen wegen der Corona-Krise wieder Barrieren auf, beschränken plötzlich die Freiheit.

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Wo die Grenze wieder sichtbar wird

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Foto: Robby Lorenz

Eine Grenze kann ein Schlagbaum sein, der nutzlos rostend in die Höhe ragt. Kann eine Naht zwischen zweierlei Asphalt sein. Kann eine Linie auf der Landkarte sein, die man fast vergessen glaubte. Plötzlich aber ist sie wieder da, diese Grenze. Der gewohnte Weg zum „Woll“ hoch nach Spicheren: versperrt. Die Fahrt nach Sarreguemines in den Supermarché: verboten. Die Polizei wacht mit Riesen-Aufgebot an der Goldenen Bremm. Und hinter Saarlouis bei Ittersdorf, wo sanft gewellte Hügel an die Toskana erinnern, und wo man sonst schon sehr genau hinschauen muss, um überhaupt zu merken, wie aus der Bundesstraße 405 die Route Départementale 918 wird, hindern auf einmal zwölf weiß-rote Gitter aus Kunststoff an der Weiterfahrt. Der saarländische Innenminister hat sie vor drei Wochen hinschaffen lassen. Jetzt macht das Dutzend dicht. Hier allerdings eher französisch leger über die Straße gruppiert, statt ordentlich deutsch aufgestellt. Und so sieht es an zig weiteren Grenzübergängen aus. Rund 100 Kilometer hat das Saarland zu Frankreich, dazu noch ein paar Kilometer zu Luxemburg. Damit lebt quasi jeder Saarländer an der Grenze.