Die Chefin feiert Geburtstag

Tünsdorf · Mit ihrem verstorbenen Ehemann war Eleonore Gottfried-Massa die Gründerin des Meditationszentrums Neumühle. Auf ihrem Fest zum 75. Geburtstag zeigte sich die Leiterin immer noch in bester Form.

 Geburtstagskind Eleonore Gottfried-Massa (blaues Kleid) mit einigen der früheren Mitstreiter, die zum Teil von weit her zum Fest gekommen waren. Foto: Traudl Brenner

Geburtstagskind Eleonore Gottfried-Massa (blaues Kleid) mit einigen der früheren Mitstreiter, die zum Teil von weit her zum Fest gekommen waren. Foto: Traudl Brenner

Foto: Traudl Brenner

75 Jahre ist Eleonore Gottfried-Massa gerade geworden. Und noch immer, und mit ungeminderter Kraft, führt sie das ökumenische Mediationszentrum in der Neumühle bei Tünsdorf, das Teilnehmer aus dem ganzen deutschsprachigen Raum anzieht.

Mit einem richtig großen Fest ist der 75. Geburtstag jetzt gefeiert worden - draußen auf der Terrasse des historischen Mühlengebäudes, vor der romantischen Wald-Weiher-Wasserfall-Kulisse, und drinnen im Gebäude, das sich fünf Etagen in die Tiefe zieht. Viele Reden sind gehalten worden, die das erfolgreiche Wirken der Saarländerin Eleonore Gottfried-Massa würdigten. Es wurde gelacht, musiziert, getanzt - und darauf angestoßen, dass die Chefin weitermacht, weiterhin Kurse, Lehrgänge und Lebenshilfe für alle anbietet - oder einfach Entspannung im stressigen Alltag.

Das Europäische Zentrum für Meditation und Begegnung - gelegen an der Straße von Tünsdorf nach Orscholz - ist seit über 30 Jahren hier beheimatet. Eleonore und ihr Ehemann Willi Massa, die zum Kreis um die prominenten Förderer fernöstlicher Meditationsformen - Graf Dürckheim und Pater Lassalle - gehörten, hatten es 1975 zunächst in Tholey gegründet - nahezu ohne finanzielle Mittel, aber voller Idealismus. Es war das erste Meditationszentrum in Deutschland überhaupt.

1983 hat der Verein Exercitium humanum dann die alten Mühlengebäude in Tünsdorf gekauft, umgebaut, renoviert. Neues kam dazu - ein Wohnhaus, die Fischerhütte am See, der Pavillon mit dem Speisesaal.

Nach dem Tod von Willi Massa 2001 hat Eleonore Gottfried-Massa die Aufgabe allein geschultert. Und das wird sie auch weiterhin tun. Sie hat das Anwesen inzwischen ganz nach ökologischen Richtlinien organisiert, das Heizöl verbann, stattdessen sorgen Luftwärmepumpe, Solaranlage, Holzhackschnitzel für Wärme.

Prominente Referenten kommen immer wieder - darunter zum Beispiel Professor Michael von Brück, der Ehrenmitglied des Vereins Exercitium Humanum ist. Ein paar Beispiele aus dem Kurs-Angebot dieser Saison: Eutonie intensiv, Kum Nye (tibetisches Heilyoga), Burnout-Prävention durch Achtsamkeit, russische Heilmethoden und verschiedene Zen-Kurse - um nur einiges zu nennen. Auch ein besonders Angebot für Senioren als Hilfe zur Bewältigung des neuen Lebensabschnitts ist vorgesehen.

Ein besonders wichtiges Thema: "Meditation und Herzensgebet - Ost und West gemeinsam auf der Suche nach Christus" - die Neumühle hat sich als große Aufgabe gestellt, die unterschiedlichen christlichen Konfessionen einzuladen zu gemeinsamem Üben, zu Dialogen, zum gegenseitigen Kennenlernen. 2014 beginnt auch eine dreijährige Ausbildung zum Tai-Ji-Lehrer. Ein besonderer Zweig der Einrichtung ist zudem "NeuSehLand": Seminare für Eltern, Kinder und Jugendliche.

Die Referenten kommen aus der ganzen Welt, die Kurse sind häufig ausgebucht. Und Eleonore Gottfried-Massa selbst hält auch weiterhin Übungstage in Eutonie.

Eine Stätte der Begegnung verschiedener Religionen und Kulturen - ein Ort "von vielen für viele" - so sieht sich die Neumühle. Getragen wird sie vom gemeinnützigen Verein Exercitium Humanum. Und von der Kraft des Geburtstagskindes Eleonore Gottfried-Massa.

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