Die Bundesbeste kommt von Saarstahl

Völklingen · Sie dressiert gerne Hühner, ist Kindern in der Zirkus AG eine kreative Lehrerin und treibt Sport. Die frisch gebackene Werkstoffprüferin Jenny Alice Johann-Sester liebt neben ihrem Beruf noch viele andere Dinge.

 Jenny Alice Johann-Sester hat als bundesbeste Werkstoffprüferin die Prüfung abgelegt. Ihr Arbeitgeber ist die Saarstahl in Völklingen. Foto: Becker & Bredel

Jenny Alice Johann-Sester hat als bundesbeste Werkstoffprüferin die Prüfung abgelegt. Ihr Arbeitgeber ist die Saarstahl in Völklingen. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

Im vorigen Jahr hat Jenny Alice Johann-Sester ihre Ausbildung zur Werkstoffprüferin in der Fachrichtung Metalltechnik absolviert. Sie wurde aufgrund ihrer Leistungen nicht nur Landesbeste in ihrem Bereich, sondern setzte sich auch bundesweit als beste Auszubildende durch. Zusammen mit der Industrie- und Handelskammer ehrte Saarlands Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer sie im Rahmen einer Feierstunde persönlich.

In ihrer Freizeit ist die 24-Jährige sehr sportlich: "Schon seit meiner Kindheit ist der Sport aus meinem Leben nicht wegzudenken. Früher war ich im Kleinkinderturnen, und heute gehe ich ins Fitnessstudio und mache zusammen mit meiner Mama Nachmittagsbetreuung in der Zirkus AG." Zu ihren weiteren Hobbys gehören ihre zwei Katzen und sogar Hühner. "Es klingt vielleicht echt komisch oder sogar witzig für andere, aber mir macht es unglaublich viel Spaß, Hühner zu dressieren. Wir haben welche, und in den Würfen sind immer welche dabei, die sich gerne etwas beibringen lassen", sagt die junge Frau.

Zu ihrem jetzigen Beruf war es ein holpriger Weg. Nach ihrem Abitur studierte sie Chemie an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken. Doch nach etwa zwei Jahren war ihr klar, dass ihr dies zu praxisfern ist: "Es ist einfach nicht das, was ich mir vorgestellt habe. Als ich das merkte, brach ich das Studium ab und suchte nach einer Ausbildung." Letztendlich gab ihr Vater, der den gleichen Beruf bei der Saarstahl AG in Neunkirchen ausübt, ihr den Tipp, sich dort zu bewerben. Die Bewerbung hatte Erfolg, sie wurde bei der Saarstahl AG in Völklingen angestellt und absolvierte dort ihre dreijährige Ausbildung, die zuerst an Maschinen begann.

"Mein Studium war anders, aber meine Vorkenntnisse erleichterten mir das Lernen sehr. Fachlich fand ich die Prüfung leicht, aber der Zeitdruck war enorm", erzählt die Werkstoffprüferin.

Trotz ihrer guten Ergebnisse hätte sie nie damit gerechnet, als Landesbeste von der Industrie- und Handelskammer ausgezeichnet zu werden: "Ich wollte meine Ausbildung gut abschließen, habe aber nicht darauf hingearbeitet, Beste zu werden." In ihrer Prüfung war es ihre Aufgabe, ein Werkstück zu härten, einen Ultraschalltest durchzuführen und einen Biegeversuch anzustellen. Um ihren Beruf, in dem sie gerne bleiben möchte, weiter auszubauen, besucht sie die nächsten vier Jahre die Technikerschule, wobei die Arbeit bei Saarstahl weiterläuft.

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