Die Bollen: Das ist Satire statt Suppe

Hülzweiler. Der Name des Karnevalsvereins (KV) "Die Bollen" Hülzweiler bezieht sich gleich mehrfach auf die Dorfgeschichte. Beziehungsweise auf die mundartliche Redewendung "mit der Boll getuppt", sagt der Vorsitzende Jürgen Weber. Diese habe 1975 zur Namensgebung geführt

Hülzweiler. Der Name des Karnevalsvereins (KV) "Die Bollen" Hülzweiler bezieht sich gleich mehrfach auf die Dorfgeschichte. Beziehungsweise auf die mundartliche Redewendung "mit der Boll getuppt", sagt der Vorsitzende Jürgen Weber. Diese habe 1975 zur Namensgebung geführt.Die "Boll" ist einerseits die Suppenkelle, mit der die Dorfbewohner schon seit 500 Jahren zur Laurentiuskirmes leckeren Eintopf an ihre Gäste verteilen. Sie wurde zum Wahrzeichen des Dorfes und zum Spitznamen der Hülzweiler. Echte "Bollen" können auch Auswärtige werden, wenn sie auf der Kirmes feierlich "mit der Boll getuppt" (also angetippt) und damit in die Dorfgemeinschaft aufgenommen werden. Weniger ehrenhaft ist die zweite historische Bedeutung von "mit der Boll getuppt". Die "Boll" war nämlich auch das Instrument des gestrengen Kirchenschweizers (ein Stab mit Kugel auf der Spitze), der damit schlafende Gottesdienstbesucher weckte. Verköstigen und wachrütteln - das tun auch die närrischen "Bollen". Nur nicht mit Suppe oder Stab, sondern mit Spaß und Satire. kes

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort