Die Bodenhaftung hat sie nie verloren

Sulzbach. Mit Petra Marcolin konzertiert im Salzbrunnenhaus ein echtes "Sulzbacher Määde", ein "Gewächs" der Musikschule Sulzbach-/Fischbachtal. Wir treffen sie im Restaurant Archipenko. Petra Marcolin kommt abgehetzt von der Musikhochschule nebenan, wo sie Orchestermusik studiert

Sulzbach. Mit Petra Marcolin konzertiert im Salzbrunnenhaus ein echtes "Sulzbacher Määde", ein "Gewächs" der Musikschule Sulzbach-/Fischbachtal. Wir treffen sie im Restaurant Archipenko. Petra Marcolin kommt abgehetzt von der Musikhochschule nebenan, wo sie Orchestermusik studiert. Am Sonntag das Konzert in Sulzbach, drei Tage später das Diplom-Vorspiel zum Abschluss ihres Studiums, das alles ist Stress pur. Doch schnell wirkt Petra Marcolin ganz entspannt, wenn sie von ihrer musikalischen Karriere erzählt. Fast ein wenig zu bescheiden, denn schließlich ist sie eine mehrfach ausgezeichnete Bratschistin. Sie hat die Bodenhaftung nicht verloren, ist ganz sie selbst geblieben. Marcolin weiß, dass sie der Musikschule Sulzbach viel verdankt. Hier wurde sie schon in der Kindheit gefördert, als sich ihr Talent entfaltete. "Ja, es hat mich wirklich gepackt," bekennt sie, "aber Besessenheit allein reicht nicht, man braucht auch viel Disziplin." Schließlich müssen Profi-Musiker jeden Tag mehrere Stunden üben. Als Ausgleich zum Sitzen und der einseitigen Körperhaltung beim Spielen der Bratsche geht Petra Marcolin joggen und reiten. Mit sechs Jahren begann sie, an der Musikschule Klavierunterricht zu nehmen, die Geige kam hinzu, danach der Gesang. Mit 14 Jahren stieg sie von der Violine auf die Viola, die Bratsche, um: "Der wärmere, dunklere Klang ist eher meins." Uwe Brandt und Gudrun Jung (Klavier), Katrin Müller-Zerfaß (Violine und Viola) sowie Hedwig Conrath (Gesang) und Norbert Pfister (Musiktheorie) zählt sie zu ihren Lehrern und Förderern. Ebenso wie der qualifizierte Einzelunterricht hat aber auch das breite Angebot der Musikschule die junge Frau gefördert. "Ich habe alles mitgenommen, was geboten wurde," erzählt sie, die im Orchester spielte, an den Wettbewerben von Jugend musiziert mit Erfolg teilnahm, an den Jazz-Workshops mit ihrer Bratsche ein Unikum war, aber gerade dadurch viele interessante Anregungen erhielt, ihr Instrument auf ungewohnte Art einzusetzen. Denn Petra Marcolin hat am eigenen Leib erfahren, dass sie durch den qualifizierten Unterricht an der Musikschule das anspruchsvolle Musikstudium überhaupt bewältigen konnte. Mit Hristina Taneva am Piano wird sie am Sonntag ab 17 Uhr im Salzbrunnenhaus eine Kammermusiksoiree gestalten und einige Kostproben ihres großen Könnens geben. kjs

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