Die Bildung kommt auf Rädern

Sulzbach. Das Jüdische Museum Berlin (JMB) geht ab kommendem Montag, 12. September, wieder mit einer mobilen Ausstellung und einem interaktiven Workshop "on tour". In diesem Jahr steuert der Tourbus insgesamt 95 weiterführende Schulen in 15 Bundesländern an

 Schüler aus Berlin lernen jüdische Religionsgegenstände kennen. Das werden am Montag auch die Schüler des Sulzbacher Gymnasiums tun. Foto: JMB/Sönke Tollkühn

Schüler aus Berlin lernen jüdische Religionsgegenstände kennen. Das werden am Montag auch die Schüler des Sulzbacher Gymnasiums tun. Foto: JMB/Sönke Tollkühn

Sulzbach. Das Jüdische Museum Berlin (JMB) geht ab kommendem Montag, 12. September, wieder mit einer mobilen Ausstellung und einem interaktiven Workshop "on tour". In diesem Jahr steuert der Tourbus insgesamt 95 weiterführende Schulen in 15 Bundesländern an. Auf dem Schulhof und im Klassenzimmer kommen die Museumspädagogen der Bundeshauptstadt mit Schülern über deutsch-jüdische Geschichte ins Gespräch und regen zum Nachdenken über jüdische Identität an. Als Nächstes ist das Team unterwegs im Saarland, wo es in insgesamt fünf Schulen Station macht. Am 12. September ist es bereits zu Gast im Theodor-Heuss-Gymnasium (THG) Sulzbach und am Dienstag, 13. September, in der Marienschule Saarbrücken.

Über eine Million Kinder und Jugendliche hat das Jüdische Museum Berlin seit der Eröffnung im Jahr 2001 besichtigt - und es sollen mehr werden, so dessen Direktor, W. Michael Blumenthal: "Jeder Schüler und jede Schülerin in Deutschland sollte das Jüdische Museum Berlin mindestens einmal besucht haben, bevor er oder sie die Schule beendet hat."

Damit auch Jugendliche die Inhalte des Museums kennen lernen können, die nicht ohne Weiteres die Möglichkeit haben, nach Berlin zu kommen, ist das JMB seit Juni 2007 deutschlandweit unterwegs. Inzwischen hat die mobile Bildungsinitiative alle 16 Bundesländer mehrfach bereist und neben 250 weiterführenden Schulen auch die Jugendstrafanstalt Berlin besucht. Bis Ende des Jahres 2010 haben rund 30 000 Jugendliche am "On tour"-Programm teilgenommen.

Die Bildungsinitiative will Lehrerinnen und Lehrer darin bestärken, sich im Unterricht mit deutsch-jüdischer Geschichte zu beschäftigen - über die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus hinaus.

Tanja Petersen, Leiterin der Bildungsabteilung im JMB erklärt, warum das Projekt von Lehrern und Schülern begeistert aufgenommen wird: "Der Wissensstand der Schüler, denen wir auf unseren Touren begegnen, ist sehr unterschiedlich. Durch die Ausstellung und Workshops gelingt es unseren Museumsguides, jüdische Kultur und Geschichte in Deutschland anschaulich zu machen und lebendige Diskussionen anzuregen. Wir freuen uns, von Lehrern immer wieder zu hören, dass unser Besuch einen nachhaltigen Effekt gehabt hat." red

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