Die Biber-Burg hat die Natur im Blick

Berschweiler. 1961 war das Jahr, in dem die Berliner Mauer gebaut wurde, Kosmonaut Juri Gagarin ins Weltall flog, die Sportschau flimmerte zum ersten Mal über die Mattscheibe. Und zum ersten Mal besuchten Schulklassen das Berschweiler Schullandheim. 50 Jahre sind seitdem vergangen

 Blick auf das Berschweiler Schullandheim in den Anfangsjahren. Foto: privat

Blick auf das Berschweiler Schullandheim in den Anfangsjahren. Foto: privat

Berschweiler. 1961 war das Jahr, in dem die Berliner Mauer gebaut wurde, Kosmonaut Juri Gagarin ins Weltall flog, die Sportschau flimmerte zum ersten Mal über die Mattscheibe. Und zum ersten Mal besuchten Schulklassen das Berschweiler Schullandheim.50 Jahre sind seitdem vergangen. Finanziert vom Schullandheimverein der Neunkircher Kreisrealschulen und benannt nach Gründer Emil Wagner, stand in Berschweiler das erste saarländische Schullandheim. Über mehr als 40 Jahre leiteten Mitglieder des Vereins das Heim. 2006 dann der Wechsel: Die Gemeinde Marpingen übernahm die Leitung und änderte auch das Konzept in Berschweiler. "Früher standen mehr schulische Themen wie Mathematik und die Geschichte der Region im Mittelpunkt. Heute geht es um Umwelt, Natur und gesunde Ernährung", erklärt Geschäftsführer Stefan Hell. Passend dazu auch ein neuer Name: die Biber-Burg. Für Hell ein logischer Wandel. "Heutzutage ist Umwelt ein bedeutendes Thema. Für die Schüler in den 60er Jahren war es dagegen selbstverständlich, sich mit der Natur auseinander zu setzen", argumentiert er.

Ein weiterer Unterschied: In der Vergangenheit hätten die Lehrer die Aufenthalte geplant und gestaltet. Nun würden sie von den Biber-Burg-Pädagogen unterstützt.

Doch einige Dinge seien noch wie vor 50 Jahren. Hell: "Wir legen immer noch Wert auf Traditionen wie Küchen- und Stubendienst oder Tischmanieren."

Auch der Grundriss des Gebäudes sei der gleiche wie früher. Lediglich über dem Wohntrakt der Heimeltern sei im vergangenen Jahr ein Anbau dazugekommen. Ebenfalls traditionell: Viele Klassen aus Neunkirchen kämen nach Berschweiler. Doch waren in den Anfangstagen nur Neunkircher Schüler zu Gast, kämen heute Besucher aus dem ganzen Saarland. "Und es sind nicht nur Schulklassen, sondern auch Musikgruppen und Sportvereine", berichtet Hell. Er ist überzeugt, dass sich der Wandel zum Thema Umwelt und Ernährung für das Schullandheim gelohnt habe. "Im Jahr 2005 hatten wir knapp über 2000 Besucher, ein Jahr später waren es mehr als 7000".

AUF EINEN BLICK

Am Sonntag, 7. August, ist die 50-Jahr-Feier in der Biber-Burg angesagt. Bei einem Tag der offenen Tür stellen sich die Mitarbeiter vor und es werden verschiedene Aktionen für Kinder und Erwachsene angeboten. Beginn ist um zehn Uhr mit einer Familienwanderung.

Das Schullandheim und Naturerlebniszentrum Biberburg Berschweiler hat sich dem Schwerpunkt Naturschutz, Naturerlebnis und Bildung für nachhaltige Entwicklung verschrieben. Ziel ist es, Kindern und Jugendlichen ganzheitlich und nachhaltig ökologische Zusammenhänge mit Hilfe der Themen Biber, Wasser, Wald/Wildnis, Energie und gesunder Ernährung in ökopädagogischen Projektwochen zu vermitteln. Die außerschulische Umweltbildungseinrichtung wurde für dieses Konzept von der Unesco bereits zwei Mal als UN-Weltdekadeprojekt "Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)" ausgezeichnet. Sie ist ein Teil des BNE-Netzwerks Saar, das vom Ministerium für Umwelt, Energie und Verkehr koordiniert wird und dem verschiedene Institutionen, Vereine und Organisationen angehören. red

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