Die Beschwerden nehmen wieder zu

Friedrichsthal. Jedes Jahr gibt die Stadt Friedrichsthal zig Tausende von Euro für die Beseitigung von Vandalismusschäden an öffentlichen Gebäuden und in öffentlichen Anlagen aus

 Solche Schmierereien und andere vandalistische Taten will sich die Stadt Friedrichsthal künftig ersparen. Foto: Becker & Bredel

Solche Schmierereien und andere vandalistische Taten will sich die Stadt Friedrichsthal künftig ersparen. Foto: Becker & Bredel

Friedrichsthal. Jedes Jahr gibt die Stadt Friedrichsthal zig Tausende von Euro für die Beseitigung von Vandalismusschäden an öffentlichen Gebäuden und in öffentlichen Anlagen aus. Seit der Einweihung des neuen Marktplatzes wurde dort bereits die Wartehalle zerstört, es gab Schmierereien, frisch gepflanzte Bäume wurden abgerissen und selbst Passanten belästigt. Im Mai vergangenen Jahres schloss der damalige Bürgermeister Werner Cornelius mit der Werk- und Industrieschutz-Gesellschaft WUI aus Sulzbach einen Dienstleistungsvertrag über eine Ordnungspartnerschaft ab. Die Stadt wollte damit "die öffentliche Sicherheit und Ordnung nachhaltiger gewährleisten". Nach wie vor besteht dieser Vertrag. Jetzt will die Stadt ihn ausweiten. Damals gehörten das Rathaus-Umfeld, die Hoferkopfschule und der Villinger Park, der Hoferkopf-Turm und die Bismarckschule mit angrenzendem Park sowie das Freibad zu den Kontrollbereichen der WUI-Mitarbeiter. Die Kontrollen waren nur einige Stunden in der Woche.

Die Partnerschaft mit dem privaten Sicherheitsdienst habe sich im vergangenen Jahr bewährt, stellt der Bürgermeister fest. Das hätten auch Einwohner, Geschäftsleute und Besucher bestätigt. Das subjektive Sicherheitsgefühl sei besser geworden, und auch objektiv betrachtet habe es im vergangenen Jahr im Freibad weniger Probleme gegeben. Auch die Schäden durch Vandalismus seien zurückgegangen.

Seit der Fertigstellung des neuen Marktplatzes und mit Beginn des Frühlings hätten die Beschwerden aber wieder zugenommen. "Wir haben keine Probleme damit, dass sich seit der Neugestaltung unseres Marktplatzes dort mehr Jugendliche aufhalten", sagt der neue Verwaltungschef Rolf Schultheis. Allerdings nur, wenn diese sich "normal" verhielten. Tatsache aber sei, dass sie zu vorgerückter Stunde stark alkoholisiert seien und dann zur Randale und zu Zerstörungen neigten. Schultheis: "Das können wir so nicht mehr hinnehmen." Allein werde die Stadt die Probleme aber nicht in den Griff bekommen. Deshalb wolle man die kommunale Ordnungspartnerschaft ausweiten, um auch den neu gestalteten Markplatzbereich zu schützen. Gemeinsam mit dem Sicherheitsdienst werde man ein Konzept erarbeiten.

WUI-Geschäftsführer Gregor Lehnert war unter anderem elf Jahre Direktor des Landeskriminalamtes in Saarbrücken. Für ihn steht fest: "Zur Verbesserung der öffentlichen Sicherheit muss ein integratives Gesamtkonzept her." Das heißt: Es muss eine intensive Zusammenarbeit zwischen privatem Sicherheitsdienst, der Polizei, dem Ordnungsamt und den Bürgern geben.

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