Die Bahn baut für die Bundespolizei

Saarbrücken. Die Zahl der im Saarland aufgegriffenen illegal Einreisenden nimmt wieder stetig zu. Peter Fuchs, Chef der Bundespolizeiinspektion Bexbach, die mit 265 Beamten für das gesamte Saarland zuständig ist, meldet für den Oktober 2012 einen neuen Höchststand. 94 Ausländer ohne gültige Einreisepapiere wurden in diesem Monat von seinen Beamten aufgegriffen

 Die Bundespolizei greift in Zügen in Saarbrücken immer mehr illegal Einreisende auf. Foto:Becker&Bredel

Die Bundespolizei greift in Zügen in Saarbrücken immer mehr illegal Einreisende auf. Foto:Becker&Bredel

Saarbrücken. Die Zahl der im Saarland aufgegriffenen illegal Einreisenden nimmt wieder stetig zu. Peter Fuchs, Chef der Bundespolizeiinspektion Bexbach, die mit 265 Beamten für das gesamte Saarland zuständig ist, meldet für den Oktober 2012 einen neuen Höchststand. 94 Ausländer ohne gültige Einreisepapiere wurden in diesem Monat von seinen Beamten aufgegriffen. Von Januar bis Oktober waren es 640, im gesamten Jahr 2011 genau 719. Die meisten dieser Menschen kommen aus Afghanistan und werden von Schleusern etwa in Paris in den Nachtzug oder den ICE über Saarbrücken nach Frankfurt gesetzt. In Saarbrücken ist oft Endstation, wenn die Bundespolizei die Züge überprüft.Die knapp 60 Beamten vom rund um die Uhr besetzten Revier der Bundespolizei am Saarbrücker Hauptbahnhof haben viel zu tun. Ihre Dienststelle gehört nach Angaben von Roland Voss (Gewerkschaft der Polizei) zu den erfolgreichsten in Deutschland. Wenn es dagegen um die Qualität der Unterbringung geht, dürften die Saarbrücker wohl am Ende der Skala stehen.

Der heutige Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) war es, der Anfang 2009 in seiner damaligen Funktion als Innenstaatssekretär die Schließung der als menschenunwürdig eingestuften Revierräume auf Gleis 5/12 veranlasste. Im ehemaligen Bundesbahn-Direktionsgebäude wurde ein Provisorium bezogen. Hier fehlen allerdings Gewahrsamzellen und spezielle Sicherheitseinrichtungen. Bereits 2009 wurde über einen Teilneubau für die Polizei am Bahnhof verhandelt. Jetzt scheint ein Ende des Provisoriums in Sicht.

Peter Altmaier ist Projekt-Pate

Am Samstag unterzeichneten Manfred Lohrbach, Chef der Bundespolizeidirektion Koblenz, Rolf Escher vom DB-Regionalbereich Mitte und Hauptbahnhofs-Manager Hartmut Fries die entsprechenden Mietverträge. Altmaier stand Pate. Seinem "nachhaltigen Nachfragen", das in gewissen Berliner Bereichen für Motivation und Druck gesorgt habe, sei es wesentlich zu verdanken, dass der Bau realisiert werde, meinten Lohrbach und Inspektionschef Fuchs. Altmaier wiederum betonte, die früheren Diensträume seien "wirklich ein Schandfleck" gewesen.

Exakt 2,25 Millionen Euro soll der An- und Umbau am Ostzugang (Innenhof) des Hauptbahnhofs kosten. Ein bislang einzigartiges Finanzierungskonzept wird, so Bahnmanager Escher, umgesetzt. Die Bundespolizei finanziert der Bahn den Bau vor. Die Zahlungen werden mit der Miete verrechnet.

Im ersten Quartal 2013 sollen die Bauarbeiten beginnen. Im Sommer 2014 ist der Umzug des Reviers, dem dann eine Gesamtfläche von 780 Quadratmetern zur Verfügung stehen soll, geplant. Vorgesehen ist eine direkte Anbindung der Dienststelle an die Bahnhofshalle und den Vorplatz.

 Vertragsunterzeichnung für das neue Revier: Rolf Escher, Manfred Lohrbach, Hartmut Fries (vorne v.l.), Norbert Geiger, Roland Voss, Peter Altmaier, Udo Wagner und Peter Fuchs (hinten v.l.) Foto: B&B

Vertragsunterzeichnung für das neue Revier: Rolf Escher, Manfred Lohrbach, Hartmut Fries (vorne v.l.), Norbert Geiger, Roland Voss, Peter Altmaier, Udo Wagner und Peter Fuchs (hinten v.l.) Foto: B&B

Eine gute Nachricht hatte Direktionschef Lohrbach am Samstag auch für die Bundespolizisten vom seit Jahren miserabel untergebrachten Revier in Nennig. Er berichtete von vielversprechenden Verhandlungen über die Anmietung neuer Räume in Perl.

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