Die Bagger rollen an den Bostalsee

Nohfelden. Noch diesen Monat sollen die Bauarbeiten für den Ferienpark am Bostalsee beginnen. Die Rodung ist seit Februar abgeschlossen. Mit dem Bau der Hauptzufahrtsstraße geht's in den nächsten Tagen los, den Zuschlag hat eine saarländische Bietergemeinschaft bekommen. Jetzt könne nichts und niemand den Ferienpark mehr aufhalten. Da ist sich der St

 So soll die Zentraleinheit des Ferienparks aussehen. Foto: Center Parcs

So soll die Zentraleinheit des Ferienparks aussehen. Foto: Center Parcs

Nohfelden. Noch diesen Monat sollen die Bauarbeiten für den Ferienpark am Bostalsee beginnen. Die Rodung ist seit Februar abgeschlossen. Mit dem Bau der Hauptzufahrtsstraße geht's in den nächsten Tagen los, den Zuschlag hat eine saarländische Bietergemeinschaft bekommen. Jetzt könne nichts und niemand den Ferienpark mehr aufhalten. Da ist sich der St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald (CDU) sicher. Die Verträge sind unter Dach und Fach. Am Donnerstag werden sie in Nohfelden beurkundet. Diese Verträge regeln die Grundlagen zum Bau der Häuser, der Zentraleinheit und für die Erschließung. Außerdem geht es um die Vermietung von Zentraleinheit und Bungalows an Center Parcs. Der Zeitplan sieht die Erschließung der Häuser für Juli vor, die Zentraleinheit wird ab Oktober gebaut. Ab März 2012 sollen die Bungalows gebaut werden. Bis Sommer 2013 soll der Ferienpark, in dem rund 300 Arbeitsplätze entstehen, fertig sein.Stoppen könne den Park auch nicht die Initiative, die sich aus rund 20 Bürgern zusammensetzt und einen Bürgerentscheid anstrebt, sagt Recktenwald. Vor wenigen Tagen haben fünf von ihnen 1431 Unterschriften an den Nohfelder Hauptamtsleiter Hubertus Kuhn übergeben. Damit muss jetzt der Gemeinderat entscheiden, ob das Bürgerbegehren zulässig ist. Aber weder Nohfeldens Bürgermeister Andreas Veit (CDU) noch Recktenwald glauben, dass die Gegner, die ein zu starkes finanzielles Engagement der öffentlichen Hand bemängeln, eine Chance haben. Anders sieht das Steffen Schopper, Sprecher der Unabhängigen Liste für Bürger und Naturschutz (UBNN) im Gemeinderat und Mitglied der Initiative: "Das Bürgerbegehren muss zugelassen werden." Schließlich richte es sich nicht gegen den Ferienpark, sondern gegen die Finanzierung.

Denn Center Parcs betreibt lediglich den Ferienpark. Die Investitionen von rund 130 Millionen Euro müssen privat oder mit öffentlichem Geld finanziert werden. Während die Finanzierung für die Erschließung und die Zentraleinheit gesichert war, gestaltete sich die Suche nach Geldgebern für die Ferienhäuser wegen der Wirtschaftskrise und zu hoher Rendite-Erwartungen schwierig. Ende 2010 stand dann fest: Investoren sind das Unternehmen Andersen & Sarstrup aus Dänemark, die Firma IETC aus Fresenburg/Emsland, ein Zusammenschluss von fünf Holzbauunternehmen, und Pierre & Vacances aus Paris, die Muttergesellschaft von Center Parcs. Diese gründen eine Zweckgesellschaft zur Finanzierung, zum Bau und zur Vermietung der 500 Ferienhäuser. Es geht um ein Investitionsvolumen von 45 Millionen Euro. Der Landkreis St. Wendel ist mit einer stillen Einlage von 4,5 Millionen Euro dabei. Die Gesellschaft muss 20 Prozent der Investitionssumme als Eigenkapital einbringen, den Rest finanziert sie über Banken. Im Gegenzug garantiert Center Parcs Mieteinnahmen von 55 Millionen Euro in 15 Jahren.

Der Vier-Sterne-Park werde, das erklärt Michiel Illy, Projektleiter bei Center Parcs Europe, besser ausgestattet als andere dieser Kategorie. Die Häuser seien zweigeschossig. Wie Architekt Wolfgang Schramm erklärt, gibt es im Park ein Ober- und ein Unterdorf, ein Seedorf, den Wiesengrund, die Waldlichtung und das Dorf "In der Heide". Und jedes Dorf soll eine eigene Struktur erhalten. Außerdem gebe es Angebote am Strandbad, einen Dorfplatz, es könne Fußball, Billard, Darts, Tennis und Bowling gespielt - und im Winter gerodelt werden. Das Schwimmbad soll nach Angaben von Architekt Rembert Middendorf nicht, wie in anderen Parks, ein tropischer Dschungel werden. Er stelle sich das Thema Binnen-Schifffahrt vor. Die Hauptattraktion bleibe das Wellenbecken. Hinzu kommen Gastronomie-Angebote sowie ein Supermarkt, in dem auch regionale Produkte sowie Souvenirs verkauft würden.

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