Die ausdauerndste Erzieherin des Saarlandes

Köllerbach/Elversberg. Die ausdauerndste Erzieherin des Saarlandes? Keine Frage, das ist Läuferin Carola Frenzel, die in der Kita Holz als Angestellte der Gemeinde Heusweiler arbeitet und in Köllerbach wohnt

 Über Stock und Stein: Ultra-Läuferin Carola Frenzel trotzt jedem Gelände - und das über weite Strecken.Foto: Frenzel

Über Stock und Stein: Ultra-Läuferin Carola Frenzel trotzt jedem Gelände - und das über weite Strecken.Foto: Frenzel

Köllerbach/Elversberg. Die ausdauerndste Erzieherin des Saarlandes? Keine Frage, das ist Läuferin Carola Frenzel, die in der Kita Holz als Angestellte der Gemeinde Heusweiler arbeitet und in Köllerbach wohnt. Die 45-Jährige hat in diesem Jahr sogar ein kleines Kapitel saarländische Sportgeschichte geschrieben, als sie - auf den Spuren der Bergläufer - den "Hartfüßler"-Geländelauf im Saarkohlenwald über 55 Kilometer gewann.Kurz darauf wagte Frenzel sich an den 80 Kilometer weiten Karlsruher Nachtlauf und wurde Sechste. Beim Lebacher Zwölf-Stunden-Bahnlauf spulte sie Ende August in sengender Hitze 90 Kilometer ab, wenige Tage später beim St. Ingberter 24-Stunden-Bahnlauf 150 Kilometer. Anfang November bewies Carola Frenzel endgültig, dass sie zu den besten deutschen Ultra-Läuferinnen gehört. Bei der deutschen Meisterschaft im Sechs-Stunden-Straßenlauf in Troisdorf schaffte sie trotz üblen Regenwetters locker fast 60 Kilometer und wurde Dritte ihrer Altersklasse. Gelassenheit ist überhaupt das Prinzip dieser immer fröhlich anzutreffenden Sportlerin, die seit sechs Jahren der Figur-Erhaltung willen läuft, aber erst seit zwei Jahren Wettkämpfe bestreitet. Carola Frenzel mag keine kurzen Rennen, bei denen das Herz rast und der Atem knapp wird. "Mir fehlt die Tempohärte, ich gehe nie an meine Grenze, sondern will immer normal ins Ziel kommen", beschreibt sie ihre Leidenschaft für die ganz langen Strecken jenseits des Marathons (Bestzeit 3:42 Stunden). Sie liebt den Ausdauerlauf als Ausgleich zur Arbeit und fühlt sich nachher immer "frei, erholt, regeneriert".

Gelegentlich, so schmunzelt sie, werde ihr nachgesagt, sie laufe dem Leben oder Problemen davon, aber das sei eine völlige Fehldeutung: "Ich habe keine Probleme, sondern ich laufe in Einklang mit mir und meiner Umwelt. Ich laufe nicht gegen etwas, sondern für mich." Ihr Trainingspensum, wiewohl sie es nicht als Arbeit, sondern als Vergnügen sieht, ist beeindruckend: Jeden Monat kommen 365 Kilometer zusammen, an den Wochenenden ist immer ein ganz langer Lauf von mehr als 28 Kilometern dabei. Und Freitag ist stets Ruhetag.

Wie es mit der Laufbahn weiter geht, weiß Frenzel noch nicht. Im kommenden Jahr ist ein harter Berglauf am Montblanc schon gebucht, ansonsten darf man sich überraschen lassen, wo die gebürtige Dresdnerin im gelben Trikot ihres Vereins, den Lauftreff Freunden Grojos Elversberg, an den Start geht. wp

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