Die Aufholjagd von Ay Yildiz beginnt am 8. September

Wir alle kennen die Bilder: Es ist Sommer. Zwei Teams kämpfen bei Hitze oder Schwüle um den Sieg. Bei jeder Spielunterbrechung fliegen die Flaschen mit Wasser oder isotonischen Getränken aufs Spielfeld und die Spieler stürzen das kühle Nass gierig hinunter. In der Halbzeit hat jede Mannschaft mindestens zwei Kasten Sprudel zur Verfügung, um den Flüssigkeitsverlust des Körpers auszugleichen

Wir alle kennen die Bilder: Es ist Sommer. Zwei Teams kämpfen bei Hitze oder Schwüle um den Sieg. Bei jeder Spielunterbrechung fliegen die Flaschen mit Wasser oder isotonischen Getränken aufs Spielfeld und die Spieler stürzen das kühle Nass gierig hinunter. In der Halbzeit hat jede Mannschaft mindestens zwei Kasten Sprudel zur Verfügung, um den Flüssigkeitsverlust des Körpers auszugleichen. Zu Zeiten des legendären Sepp Herbergers war das noch strikt verboten.Damals ging die Sportmedizin davon aus, dass der Körper nur "trocken" Höchstleistungen vollbringen kann. In Spielunterbrechungen konnte man sich das Gesicht mal mit Wasser aus einem Eimer kühlen und in der Halbzeitpause in eine Zitronenschale beißen. Sprudel gab es auch: eine Flasche pro Mannschaft. Damit durfte man sich den Mund ausspülen. Runterschlucken war strengstens verboten. Unter diesen Bedingungen spielt der SC Ay Yildiz in der Bezirksliga Saarbrücken immer noch im Sommer Fußball. Aber aus religiösen Gründen. Im Sommer ist Ramadan. Fastenmonat. Zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang dürfen Moslems nichts essen und nichts trinken. So ist es kaum verwunderlich, dass Ay Yildiz am Sonntag in Saarlouis 1:9 verloren hat und nach vier Spielen mit null Punkten auf dem letzten Platz steht. Aber am 8. September ist der Fastenmonat vorbei. Und wir sind uns sicher: Ay Yildiz wird eine Aufholjagd starten und am Ende den Klassenverbleib schaffen. Trotz Sommer und trotz Ramadan.

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