Die Armee zeigte Flagge in Sulzbach

Sulzbach. Vor 20 Jahren war die Bundeswehr in der "Etappenstadt" Sulzbach letztmalig massiv präsent. Damals fand im Carrée zwischen den historischen Salzhäusern und dem Sulzbach ein öffentliches Gelöbnis von Rekruten des früher in Hermeskeil stationierten Transportbataillons 370 statt

 Das Heeresmusikkorps 300 aus Koblenz marschiert vor den Salzhäusern auf. Fotos: Fred Kiefer

Das Heeresmusikkorps 300 aus Koblenz marschiert vor den Salzhäusern auf. Fotos: Fred Kiefer

Sulzbach. Vor 20 Jahren war die Bundeswehr in der "Etappenstadt" Sulzbach letztmalig massiv präsent. Damals fand im Carrée zwischen den historischen Salzhäusern und dem Sulzbach ein öffentliches Gelöbnis von Rekruten des früher in Hermeskeil stationierten Transportbataillons 370 statt. Im Jahre 1991 waren es überwiegend Wehrpflichtige, die gelobten, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen. Die Zeiten haben sich jedoch geändert: Die Patenschaft der Stadt Sulzbach mit dem Transportbataillon ist längst schon Geschichte und seit diesem Jahr rücken auch keine jungen Leute mehr zum "Bund" ein, um ihrer Wehrpflicht nachzukommen.Am letzten Freitag marschierten 96 freiwillige Rekruten der sechsten Kompanie des Fallschirmjägerbataillons 263 aus Zweibrücken - 40 Zeit- und 56 "freiwillig länger dienende" Soldaten - vor den Salzhäusern auf, um ihr Gelöbnis (Fahneneid) abzuleisten. Es war, laut Brigadegeneral Eberhard Zorn, Kommandeur der Luftlandebrigade 26 ("Saarlandbrigade"), das erste öffentliche Gelöbnis seit Aussetzung der Wehrpflicht. Mehrere hundert Bürger aus dem Sulzbachtal bildeten eine würdige Kulisse für die Zeremonie und zeugen vom großen Interesse der Bevölkerung an der Bundeswehr. Sulzbachs Bürgermeister Michael Adam betonte in seiner Willkommensrede, dass es eine besondere Ehre sei, wenn das Gelöbnis in den Mauern von Sulzbach durchgeführt werde. Er sagte wörtlich: "In meinen Augen ist dieses öffentliche Gelöbnis ein wichtiges Zeichen für die Nähe der Armee zur Gesellschaft". An die Soldaten gerichtet meinte er unter anderem: "Sie leisten als Bürger in Uniform einen bedeutsamen Beitrag für das Gemeinwesen. Ihnen gebührt Respekt und Anerkennung".

General Zorn erklärte den Zuschauern die neue Situation in der Bundeswehr nach Aussetzung der Wehrpflicht und sprach von der "besonderen Rolle" des Soldatenberufs in der heutigen Zeit. "Wir sind nach Sulzbach gekommen, um ihnen, den Bürgern und Bürgerinnen zu zeigen, dass wir in der Mitte der Bevölkerung stehen, dass wir da sind und welchen Auftrag wir haben", so der Brigadekommandeur. Zorn betonte weiter, das Konzept der Inneren Führung und vom Staatsbürger in Uniform gelte unverändert weiter auch für die Bundeswehr als Freiwilligenarmee.

 Sechs Soldaten sprechen beispielhaft für ihre Kameraden das Gelöbnis an der Truppenfahne aus.

Sechs Soldaten sprechen beispielhaft für ihre Kameraden das Gelöbnis an der Truppenfahne aus.

Zum Höhepunkt des militärischen Appells traten sechs Soldaten an die Truppenfahne, um ihr Gelöbnis abzugeben. Ein Ehrenzug der sechsten Kompanie des Fallschirmjägerbataillons 263 und das Musikkorps 300 sorgten für den militärisch-feierlichen Rahmen. Die Musiker aus Koblenz spielten nach dem Gelöbnis zu einem Platzkonzert auf, während die zivilen Honoratioren und die Offiziere der Brigade sich anschließend zu einem Empfang im Salzbrunnenhaus versammelten.

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